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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Jill Lepore beschreibt in diesem Essay über Arbeit und wie wir in der heutigen Kultur dazu ermutigt werden, sie zu lieben, selbst wenn sie nicht viel zurückgibt oder uns buchstäblich umbringt, die wichtigsten Entwicklungen des Konzepts der Arbeit im Laufe der Jahrhunderte und wie sich unsere Beziehung zu ihr verändert hat. Von den Zeiten der Jäger und Sammler, über die Industrialisierung, das Nachkriegsjahrzehnt, den Aufstieg und Fall der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften, bis hin zum heutigen Ende der Trennung zwischen Arbeit und Zuhause und der Idee der sinnvollen Arbeit.
Gut zu wissen: "Es gab einmal eine Zeit, in der man davon ausging, dass Arbeit scheiße ist" (Sarah Jaffe in "Work Won't Love You Back: How Devotion to Our Jobs Keeps Us Exploited, Exhausted, and Alone").
Das änderte sich spätestens ab den 1970er-Jahren, als Manager in den USA begannen, den Arbeitern mitzuteilen, dass sie erwarten sollten, den Sinn des Lebens in der Arbeit zu finden. "Da die Vergütung in Dollar nicht mehr der überwältigend wichtigste Faktor für die Arbeitsmotivation ist, muss das Management ein besseres Verständnis für die schwer fassbaren, weniger greifbaren Faktoren entwickeln, die sich zu 'Arbeitszufriedenheit' summieren", schrieb zum Beispiel der Vorstand der New Yorker Börse.
Nach einer gewissen Zeit sollte jeder die Arbeit lieben. "Tu, was du liebst, und du wirst nie einen Tag in deinem Leben arbeiten", tauchte in den 80ern und 90ern überall auf, zusammen mit dem unbezahlten Praktikum, der Zerschlagung von Gewerkschaften und Kampagnen zur Senkung der Steuern auf Kapitalerträge. Im Silicon Valley und an der Wall Street wurde die Selbstausbeutung bald zu einem stilbildenden Katechismus geschustert, und die religiöse Begrifflichkeit ist hier mehr als gerechtfertigt, wenn du mich fragst, denn die Opferbereitschaft, die man zum Beispiel auch unter den Kollegen in der Medienbranche beobachten kann, ist schlicht grotesk.
Lepore analysiert auch das Aufkommen von Handwerken und Hobbys – etwas, das Theodor Adorno die "Hobby-Ideologie" nannte und als "nur eine weitere Art und Weise, wie der Kapitalismus jede Möglichkeit der freien Zeit zerstört hat", beklagte. Nicht zuletzt geht die Autorin auf die Veränderungen ein, die die Frauenbewegung für die Arbeit brachte, indem sie für gleiche Arbeitsrechte und die Anerkennung von Hausarbeit als Arbeit kämpfte, und schließlich auf den Anstieg der Einkommensungleichheit.
Übrigens ist inzwischen Staffel 2 von Jill Lepores wunderbarem Podcast The Last Archive erschienen, falls du mal reinhören willst (die erste Staffel hatte ich hier vorgestellt).
Quelle: Jill Lepore Bild: Brian Stauffer EN www.newyorker.com
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"Once upon a time, it was assumed, to put it bluntly, that work sucked." Das ist ein tolles Zitat aus dem Text. Wie selbstverständlich wir heute davon ausgehen, dass Arbeit mehr sein sollte als, nun, Arbeit – und dass irgendetwas falsch ist, wenn Arbeit nicht jeden Tag die ultimative Erfüllung ist. Mir war das schon klar, aber trotzdem noch einmal erhellend zu lesen, dass diese Vorstellung ein Konstrukt ist, und zwar eines, das es noch nicht besonders lange gibt.
Ich weiß allerdings nicht, ob es besser ist, wenn man von Arbeit erwartet, dass sie halt
scheiße ist.