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Sportarten, Doping und Betrug in der Antike
Benedikt Sarreiter ist Mitglied des Redaktionsbüros Nansen & Piccard, schreibt für verschiedene Medien, ist Textchef des Schweizer du-Magazins und hat 2015 mit Paul-Philipp Hanske das Buch "Neues von der anderen Seite. Die Wiederentdeckung des Psychedelischen" bei Suhrkamp veröffentlicht. Er lebt in München.
Olympia findet dieses Jahr nicht statt. Da lohnt sich ein Blick zurück zu den Ursprüngen des sportlichen Wettkampfs. Ins alte Griechenland. In welchen Sportarten maßen die Athleten sich damals? Zum Beispiel im Ringkampf, der aber wegen seiner weitgehenden Regellosigkeit (nur Beißen und den Finger ins Auge bohren waren nicht erlaubt) äußerst brutal gewesen sein muss. Ansonsten gab es Läufe mit und ohne Rüstung und Pferdewagenrennen. Um ihre Leistung zu steigern, vertrauten die Sportler auf allerlei Zaubermittel, die allesamt erlaubt waren, weil es einfach dazu gehörte, sich zu dopen:
Everyone had their own method for improving speed, stamina, strength and muscle mass. They also made concoctions to relieve pain. Drinks based on plants and mushrooms were used, as was bread with poppy-seed extract. Obviously, these agents were also given to the horses taking part in the chariot races. Meanwhile, long-distance runners were given an extract of horsetail.
Weil es jeder zu machen schien, war es kein Betrug. Das heißt aber nicht, dass es diesen nicht gab. Am dreistesten war hier der allseits für seine Grausamkeit und Niedertracht bekannte römische Kaiser Nero. Er bestach die Wettkampfrichter und gewann, obwohl er nichts konnte:
He took first place in the music and drama competitions, added at his request (though, as is known, he had no talent as a singer). He also won the four- and 10-horse chariot races (the only time the 10-horse race was held), even though in the latter case, he didn’t even make it to the finish line. He fell out of the chariot, sustaining such an impact that he wasn’t able to continue the race. But the paid-off hellanodikai declared him the winner. They determined that if only he had finished, he would definitely have been the best.
Andere vertrauten auf die richtige Vorbereitung. Sex war für viele vor dem Wettkampf tabu, weil er im Verdacht stand, den Athleten zu schwächen.
Kleitomachos of Thebes, who won victories in boxing, wrestling and pankration, went even further. He didn’t just abstain from sex and leave parties when the amount of wine being brought into the hall indicated the approach of an orgy. Kleitomachos didn’t even want to talk about sex, and averted his gaze when he saw animals mating.
Alles wie heute also. Aberglaube, Zaubermittel, Betrug, Bestechung. Sie waren von Anfang an Teil der olympischen Idee.
Quelle: Michał Szadkowski Bild: Michał Szadkowski EN przekroj.pl
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