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Sollte man Vitamin-D-Pillen nehmen, wenn die Sonne weniger scheint?

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

Zum Kurator'innen-Profil
Silke JägerDienstag, 23.01.2018

Seit einigen Jahren nimmt der Verbrauch von Vitamin-D-Präparaten zu. Vor allem im Winter, wenn sich die Sonne rar macht, wollen viele Menschen auf Nummer sicher gehen und nehmen vorsorglich Vitamin D ein.

Doch das ist meistens gar nicht nötig. Denn normalerweise sind die Vitamin-D-Speicher gut gefüllt, wenn die dunkle Jahreszeit anbricht, weil wir im Sommer genügend Zeit im Freien verbringen. Nur Menschen, die sich UV-Strahlung nicht aussetzen dürfen – Babys zum Beispiel – oder nicht können, wie bettlägerige Menschen, brauchen zusätzliches Vitamin D, damit der Knochenstoffwechsel gut funktioniert. 

Statt einer Pille empfehlen Ärzte lieber einen Spaziergang an der frischen Luft. Das bringt mehr, selbst bei bewölktem Himmel. Doch viele Menschen, die gar nicht zu den Risikogruppen gehören, möchten ihren Spiegel lieber mit einem Bluttest überprüft wissen. Daraus ist ein lukratives Geschäft geworden. Denn wer mit seinem Anliegen keinen Erfolg beim Arzt hat, kann sich per Internet weiterhelfen.

Dieser Artikel dröselt auf, wie es dazu kam, dass wir uns reihenweise für unterversorgt halten, warum der Vitamin-D-Absatz boomt und wer davon profitiert. Dabei zieht er aktuelle Studien heran und bringt anschauliche Beispiele. Obwohl es eine schnelle, einfache Antwort auf die Frage gibt, ob wir Vitaminpillen schlucken müssen, schafft es der Text einen Spannungsbogen zu erzeugen. Ratgeberjournalismus, Abteilung lesenswert.

Ganz nebenbei ist der Artikel auch noch ein Plädoyer für den Weniger-ist-Mehr-Ansatz, wenn es um Nahrungsergänzungsmittel geht. Und bestärkt diejenigen, die viel zu Fuß unterwegs sind – egal bei welchem Wetter.

Sollte man Vitamin-D-Pillen nehmen, wenn die Sonne weniger scheint?

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