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Kurator'in für: Europa Fundstücke Kopf und Körper
Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.
Wie wichtig Gesundheitsämter mal sein könnten, haben wohl wenige geahnt. Stellt sich heraus: Sie sind nicht nur wichtig, sondern entscheidend, wenn es darum geht, das Infektionsgeschehen zu monitoren und in Schach zu halten.
Zeit Online hat mehr als 300 der ca. 400 deutschen Gesundheitsämter angeschrieben und sie gefragt, wie gut sie ausgestattet sind, um ihre Aufgaben zu bewältigen, wie die Nachverfolgung von Kontakten läuft und ob sie eine Teststrategie verfolgen. Die Antworten von 120 Ämtern fasst dieser Text zusammen. Er zeichnet damit ein Bild davon, wie gut Deutschland auf einen Wiederanstieg der Infektionszahlen vorbereitet ist.
Viele Ämter beklagen mangelnde technische Ausstattung und das Fehlen einer einheitlichen Melde-Software, zu wenig Personal und Raumnot. Aber nicht alle. Wie gut es läuft, ist regional sehr unterschiedlich. Soll man sich deshalb nun beunruhigen? Oder vom besten Fall ausgehen?
Solange die Fälle zusammenhängen, ist Volker Heigenmooser vom Gesundheitsamt Bremerhaven optimistisch, könne die Lage gut unter Kontrolle bleiben. Problematisch wäre hingegen, wenn die Fallzahlen stiegen, die infizierten Personen aber keine Verbindungen untereinander hätten. "Dann wird die Nachverfolgung extrem schwierig", sagt Heigenmooser. Für diesen Fall, das zeigt die Umfrage von ZEIT ONLINE, sollten er und seine Amtskollegen aus ganz Deutschland besser ausgestattet sein.
Der Text ist am 19. Juni erschienen. Seitdem hat sich die Lage in Deutschland deutlich verändert. Liest man das alles heute, nach Tönnies, gewinnt das mulmige Gefühl. Doch es hilft auch, sich daran zu erinnern, dass sich seit März viel verbessert hat. Und das Deutschland trotz der Luft nach oben, verhältnismäßig gut durch den ersten Virusansturm gekommen ist. Ob sich daraus ableiten lässt, dass es in unruhigeren Zeiten wieder einigermaßen gut klappt? Schwer zu sagen.
Dieser Text versucht sich an einer wichtigen Orientierung in unübersichtlicher Lage und zeigt Schwachstellen auf, die sich leichter beheben lassen, wenn man sie kennt.
Quelle: Maria Mast Bild: Matthias Rietsche... zeit.de
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