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Kopf und Körper

Eingeimpft

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertDienstag, 08.10.2019

Die Kontroverse um das Impfen geht bis in Familien hinein. Impfbefürworter und Impfgegner schenken sich dabei nichts. Beide Seiten haben gute Argumente. Denn was einstmals eine Revolution in der Medizin war, ist heute umstritten. Es werde zu viel geimpft und das sei nicht gut, sagen die einen, Impfen schützt uns vor gefährlichen Krankheiten, die anderen. Letztlich ist impfen eine Entscheidung des Einzelnen - und von Eltern für ihre Kinder.

„Eingeimpft“ liefert Anstöße für einen konstruktiven Umgang mit dem komplexen Thema und ist gleichzeitig eine Beziehungskomödie, die den Zuschauer in den turbulenten Alltag einer jungen Familie mitnimmt – inklusive aller Höhen und Tiefen. David Sieveking hat Impfungen nie in Frage gestellt, bis sich nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Zaria herausstellt, dass seine Lebensgefährtin Jessica das Impfen ablehnt. Aufgrund schlechter Erfahrungen ist sie gegen das Impfen. Sie hat Angst vor Nebenwirkungen oder gar einem Impfschaden, während David sich eher Sorgen um die drohenden Krankheiten macht. Jetzt ist guter Rat teuer! David Sieveking nimmt den Beziehungskonflikt zum Anlass für eine unbefangene Recherchereise. Er geht der Frage nach, wie Impfungen überhaupt funktionieren, welche Risiken und Nebenwirkungen existieren, welche Krankheiten drohen und wägt Pro und Kontra ab. Ob am Robert Koch-Institut in Berlin, bei der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf oder bei innovativen Forschern in Westafrika: David Sieveking ist ebenso hartnäckig wie gewissenhaft, ebenso sensibel wie aufgeschlossen auf der Suche nach der besten Lösung für seine wachsende Familie. Doch schon bald muss er erkennen, wie wichtig es ist, sich schnell zu entscheiden, denn in der Berliner Nachbarschaft brechen die Masern aus und Jessica ist wieder schwanger.

Ein heute kontroverses Thema auf originelle Weise näher gebracht und eingängig erklärt. Schon deshalb lohnt sich diese Arte-Dokumentation, die noch bis zum 14. Oktober in der Mediathek abzurufen ist.

Eingeimpft

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Kommentare 1
  1. Gabriel Koraus
    Gabriel Koraus · vor 5 Jahren

    Die Entscheidung, sein Kind impfen zu lassen oder nicht, unterliegt tatsächlich nur bedingt den Eltern, da es sich um eine Entscheidung mit drastischen Konsequenzen für das Allgemeinwohl handelt. An dieser Stelle darf und muss der Staat im Rahmen eines "weichen Paternalismus" mindestens aufklärend, wenn nicht regulierend eingreifen. Auch und gerade weil die Betroffenen oft auf Grundlage populärwissenschaftlicher Argumentationen entscheiden, ohne im fraglichen Bereich auch nur die geringste fachliche Qualifikation und Urteilsfähigkeit zu besitzen. Und alle Argumente hin oder her: das Phänomen des"Impfschadens" konnte noch in keiner einzigen seriösen Studie im Sinne eines monokausalen Wirkungszusammenhangs isoliert oder reproduziert werden, Interdependenzeffekte lassen hier, wie übrigens auch in vielen anderen Fällen, eine eindeutige Zuschreibung höchst unsachlich erscheinen.
    Dies soll nicht in Abrede stellen, dass in dieser Angelegenheit auch eine extensive Impfindustrie eine Rolle spielt, aber dies ist eine andere Problematik und taugt überdies nicht als negierendes Argument gegen das Impfen an sich. Eine sehr erhellende Rezension über den gepiqden Arte-Beitrag wurde seinerzeit in der Zeit veröffentlicht:
    https://www.zeit.de/ku...

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