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Die Sprache der Blumen

Benedikt Sarreiter
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Benedikt SarreiterDienstag, 22.01.2019

Natürlich kennen heute versierte Blumenschenker noch die Bedeutung mancher Blumen. Anemonen verheißen Hoffnung, Chrysanthemen Freude. Doch so detailreich und codiert wie im viktorianischen England sind die heutigen von Blumen übertragenen Botschaften nicht mehr. Damals war das Verschenken von Blumen eine Art Geheimsprache, die Floriographie. Sie war nötig, weil jegliche intime Kommunikation streng reglementiert war.

Despite the surface-level frivolity, floriography was serious business, particularly for women: it represented one of the only modes of communication that allowed the expression of intimate matters in a repressive culture, especially when it came to matters of love, friendship, and flirtation.

Und so war ein Strauß Blumen nicht einfach ein Strauß Blumen, sondern ein floraler Brief voller Nachrichten.

With the rise of greenhouse technology in the early 1800s, wealthy women could grow dozens, if not hundreds, of flowers to craft their complex messages. To her lover, a woman could send violet-colored amaranths, also known as the love-lies-bleeding flower, in order to convey the sentiment “I am hopeless but not heartless.” The suitor might reply with a bouquet of orange blossoms to say, “Your purity equals your loveliness,” or American cowslips for “My darling, you are my divinity.” Some have compared these messages to fragrant emoji, but they were subtler than today’s icons, more disguised than the message of a bright smiley face or a waving hand. Their role in society required insider knowledge, akin to a secret code.

Die Engländer haben diese Art des Dialogs nicht erfunden, im Orient war er schon lange vorher verbreitet, aber weiter verfeinert. Es kam vor, dass er so komplex war, dass man bei manchen Bouquets nicht mehr wusste, was sie wirklich ausdrückten, außerdem gab es verschiedene, sich widersprechende Übersetzungsbücher. Zu welchen Verwirrungen das führte, steht in diesem schönen Text.

Die Sprache der Blumen

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Kommentare 2
  1. Kent Gürel
    Kent Gürel · vor fast 6 Jahre

    Spannend. Trotzdem frage ich mich immer wieder, wie Kommunikation funktionieren soll, wenn mit demselben "Schriftzeichen" gegensätzliche Inhalte gemeint sein können. Kommunikation funktioniert ja nur, wenn Sender und Empfänger ungefähr dieselbe Botschaft dechiffrieren können. Sonst bleibt nur die Projektion des Empfängers...

  2. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

    Hm, von der Blume zum Emoji. Feinstes Futter für Kulturpessimisten. Aber egal. Diese wunderschöne Geschichte ist es wert, kurz zu verzweifeln.

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