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Studium Journalismus, Politik und Sozialwissenschaften in München, Fernsehen und Hörfunk beim ORF/Wien, Stellvertr. Chefredakteurin der "Wochenpost" in Berlin, Ressortleiterin "Wissenschaft und Gesellschaft" bei der WOCHE in Hamburg, Stellvertr. Chefredakteurin bei "Focus Schule" in München, jetzt freie Autorin in München, mehrfach ausgezeichnet, interessiert sich für alle Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft
Die Verbraucherorganisation „foodwatch“ hat alle deutschen Ärzte dazu aufgerufen, sich in einem Offenen Brief gegen die Nahrungsmittelindustrie zu wehren. „Mediziner müssen die Stimme erheben“, fordert auch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft. Gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte verlangen sie eine leichter verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln, Standards für die Kita- und Schulverpflegung und Werbeeinschränkungen bei der Zielgruppe Kinder, wie es sie in Ländern wie Schweden schon längst gibt.
Die Forderungen sind nicht neu, doch passiert ist nichts: Statt Verbote durchzusetzen redete sich die Politik mit "Aufklärung" heraus und setzte Tonnen von Broschüren und Faltblättern zu gesundem Essen in die Welt. Das Ergebnis: Der Anteil übergewichtiger Kinder ist gegenüber den 80er und 90er Jahren um 50 Prozent gestiegen, die Zahl der Diabetiker seit der Jahrtausendwende - selbst altersbereinigt - um 25 Prozent. Der Offene Brief an die Kanzlerin und ihre Minister und das Parlament ist Teil der aktuellen politischen Debatte um Zucker und Fett als Auslöser einer Epidemie von Krankheiten.
Quelle: foodwatch foodwatch.org
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Ich bin mir unsicher ob Verbote und Kennzeichnungen bei Lebensmitteln wirklich etwas bringen, zumal überhaupt nicht so klar ist, wie oft behauptet wird, dass Übergewicht per se ungesund ist. Fettleibigkeit ja, aber eine paar Kilo mehr, als der BMI-Grenzwert vorschreibt?
Zum mal der recht willkürlich festgelegt wird.
Lieber Ralph, schau doch mal auf die Seite des renommierten Robert-Koch-Instituts, dort findest Du weitere Informationen zu Zuckerkonsum und -gehalt: GBE kompakt 1/2013: Limo, Saft & Co – Konsum zuckerhaltiger Getränke in Deutschland. Viele Grüße Petra
Lieber Ralph,
danke für den Kommentar, auf den wir von foodwatch gerne antworten. Die Wissenschaft ist sich mittlerweile weitgehend einig: Der tägliche Konsum zuckergesüßter Getränke (Cola oder Limonaden) erhöht nachweislich das Risiko für Übergewicht, Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes. Das ist in großen sogenannten Metastudien (Zusammenfassung von verschiedenen Untersuchungen) nachgewiesen worden. Eine Aufstellung der Studien & Fakten gibt es bei der Harvard School of Public Health: http://www.hsph.harvar....
Vergleichsweise geringe Mengen erhöhen das Risiko für die Entstehung von Übergewicht und chronischen Krankheiten:
- Erwachsene, die 1 Dose (oder mehr) pro Tag trinken, haben ein 27 Prozent höheres Risiko, übergewichtig oder fettleibig zu werden. (Im Vergleich zu Erwachsenen, die keine Zuckergetränke trinken.) https://www.ncbi.nlm.n...
- Erwachsene, die 1-2 Dosen pro Tag trinken, haben ein 26 Prozent höheres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. (Im Vergleich zu Erwachsenen, die selten Zucker-Getränke trinken.) https://www.ncbi.nlm.n...
Liebe Grüße, Dario von foodwatch
Foodwatch liefert keinen Beleg dafür, dass die wachsende Zahl adipöser Kinder und Jugendlicher auf einen zunehmenden Verzehr von Süßigkeiten oder Limonaden zurück zu führen ist. Werden heute tatsächlich so viel mehr Colas und Snickers konsumiert als noch vor zwanzig Jahren, dass dies diese Entwicklung erklärt? Fällt mir schwer zu glauben. Ähnlich sieht das bei der Diabetes aus: ein Anstieg von 24 Prozent innerhalb von nur 15 Jahren, bedingt durch mehr Zucker in der Ernährung? Auch das bezweifle ich. So richtig seriös klingt die Argumentation für mich nicht. Was nicht heißt, dass eine bessere Kennzeichnung der Lebensmittel nicht eine sinnvolle Sache wäre.