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BSc Komplementärmedizin MSc Gesundheitsförderung. Seit 1990 freie Journalistin Schwerpunkt Gesundheit/Komplementärmedizin. Arbeite fest in der Patientenaufklärung für Natur und Medizin e.V.. und die Uniambulanz Witten/Herdecke.
Endlich sagt das mal einer. Einer, der sich auskennt — und angesichts seiner eigenen Arbeit als Narkosearzt die Frage stellt, ob die moderne Medizin immer bis zum Letzten alle Möglichkeiten ausnutzen muss. Das ist ein sehr schwieriges, sehr komplexes Thema. Pauschalurteile und erst recht ideologische Allgemeinplätze über „die Medizin“ als solche sind fehl am Platz. Das hatten wir in den 1980er in den Grabenkämpfen von „Schulmedizin“ und „Alternativmedizin“. Also bitte damit gar nicht erst anfangen.
Der Autor, ein Narkosearzt, der anonym bleibt, schreibt: „...Mir fehlt aber zunehmend der Sinn in der Arbeit, wenn ich mich mit Maximaltherapie um Patienten kümmern soll, die für sich keine Maximaltherapie wollen und diese sogar zu Lebzeiten mehrfach abgelehnt haben. Und die dann trotzdem eine Maximaltherapie bekommen weil – man kann ja nie wissen! Vielleicht entspricht das gar nicht ihrer Patientenverfügung! Vielleicht ist das Lungenkarzinom ja gar nicht final metastasiert, sondern nur ein Krampf durch Unterzuckerung? Vielleicht vielleicht vielleicht. Und erst wenn alle Katheter im Menschen drin sind und die Beatmungsmaschine erbarmungslos ihre Luft in die kaputte Lunge pumpt, wird nach ein paar Tagen entschieden, dass wir uns jetzt – ja, ist vielleicht doch besser – zurückziehen. Wir erleben undankbare, gequälte und oft leidende Patienten und Angehörige und investieren Milliarden für die letzten Lebenswochen am Ende eines 80, 85 oder 103 Jahre zählenden Lebens.“
Er beendet den Artikel mit dem Satz: „Ich bin nachdenklich.“ Weist im Absatz davor auf die Möglichkeiten der Palliativmedizin hin, seine Erfahrungen dort. Plakativ gesagt, könnte man sagen, die Intensivmedizin kämpft mit allen Mitteln gegen die Krankheit, die Palliativmedizin unterstützt ein gutes Ende. Das muss mit Bedacht abgewogen werden.
Ich bin auch nachdenklich geworden. Und habe mir gestern nachmittag eine kleine, gefaltete Patientenverfügung fürs Portemonnaie gekauft.
Quelle: o.A. news.doccheck.com
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