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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Der "Sachsen-Monitor" ist eine Umfrage im Auftrag der Landesregierung zum Stimmungsbild und den politischen Einstellungen in der sächsischen Bevölkerung. Gestern ist sie zum dritten Mal veröffentlicht worden. Bislang machte sie vor allem durch die überdurchschnittlichen Werte bei Fremdenfeindlichkeit und Sehnsucht nach autoritärer Führung Schlagzeilen. Diesbezüglich hat sich nicht viel verändert. Was diesmal jedoch besonders heraussticht sind die regionalen Unterschiede. In der Region um Chemnitz ist die Stimmung am Tiefpunkt, wo sich knapp zwei Drittel der Einwohner als "Bürger zweiter Klasse" sehen, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: In Dresden teilen 49 Prozent (+9), in Leipzig 40 Prozent (+1) das Gefühl, Bürger zweiter Klasse zu sein.
Als ich diese Zahlen las, fiel mir eine Reportage wieder ein, die Daria Wild für das Schweizer Magazin "die Republik" geschrieben hat. Sie hat Chemnitz einmal umrundet und fünf bemerkenswerte Begegnungen mit Menschen festgehalten, zum Beispiel mit Mitgliedern des größten Depeche Mode-Fanclubs Europas. Wild war auch in der Dorfdisco, auf dem Bolzplatz und im Gewerbegebiet und ihr ist ein Portrait einer Region gelungen, das zu gleich schonungslos und mitfühlend ist. Dazu noch beinah poetisch aufgeschrieben und wunderschön bebildert von Anne Morgenstern. Wenn du glaubst, du hast schon alles über Chemnitz gelesen: lies diesen Text. Und wenn du nur einen einzigen Text über Chemnitz lesen willst: dito.
Quelle: Daria Wild republik.ch
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