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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Nachdem sich Mütter (und einige wenige Väter) sowie weitere Beschäftigtengruppen in den letzten Jahren immer wieder in der Situation wiederfanden, dass sie sich für ihren Wunsch nach der Möglichkeit von Home Office-Tätigkeit ggü. ihrem Arbeitgeber rechtfertigen mussten (Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, sozialer Stress, Aufwand für das Pendeln zur Arbeit in Relation zur Arbeitszeit), hat sich mit der Corona-Pandemie die Situation in weiten Teilen gewandelt.
Erstens dürfte der endgültige Beweis angetreten worden sein, dass mobiles Arbeiten nicht zum Zusammenbruch der Arbeitsmoral aufgrund fehlender Kontrolle durch die Vorgesetzten führt und dass zweitens mobiles Arbeiten in weit mehr Bereichen möglich ist als dies selbst Befürworter dieser Arbeitsform bisher gehofft hatten. Es scheint aber anekdotische Evidenz dafür vorzuliegen, dass digital weniger affine Vorgesetzte bereits Argumente sammeln, warum Anwesenheitskultur - für alle Beschäftigten - letztlich “das Beste” sei. Umso wichtiger ist es, dieser anekdotischen Evidenz tatsächlich empirische Evidenz entgegen zu stellen. Der Stanford-Forscher Nicholas Bloom stellt in diesem Interview aktuelle Forschungsergebnisse zum Corona-bedingten Home Office vor und setzt die gegenwärtigen Beobachtungen in einen größeren zeitlichen Kontext. Es geht nicht nur um den Arbeitsplatz, sondern um die gesellschaftlichen und städteplanerischen Implikationen dieser Arbeitsform.
Gegenwärtig arbeiten 42% der US-Beschäftigten - in Vollzeit - von zuhause aus während nur 26% tätigkeitsbedingt auf mobiles Arbeiten verzichten müssen. Diese 42% der Beschäftigten sind für ⅔ der Wirtschaftsleistung der USA verantwortlich. Ohne diese radikale und umfassende Hinwendung zum Home Office wäre die Wirtschaft zu Beginn der Corona-Krise von heute auf morgen zusammengebrochen oder hätten sich weiteste Teile der Bevölkerung mit dem Virus angesteckt; was ebenfalls zum Zusammenbruch der Wirtschaft geführt hätte. Da etliche Firmen die Vorteile des Home Office endlich auch für sich entdeckt haben, erwartet Bloom nach einer aktuellen Umfrage eine Vervierfachung der Working-from-Home-Tage in den USA nach dem Ende der Pandemie. Die Standard-Variante wird die Regelung sein, zwischen 1 und 3 Tagen von zuhause aus zu arbeiten.
Gegenwärtige Probleme beim Home Office sind eine schlechte Internetverbindung (35%) oder die Notwendigkeit, die Arbeit von geteilten Räumen aus zu erledigen (etwas über 50%). Die aktuelle aber auch die perspektivische Ausweitung von Home Office ist zwar sinnvoll für die Gesamtwirtschaftsleistung; sie führt aber, wenn es keine Gegenmaßnahmen gibt, zu einer stärkeren Ungleichheit. Schon jetzt können gut ausgebildete Bezieher höherer Einkommen, die sowieso öfter von zuhause aus arbeiten können, ihre digitalen Kompetenzen im Vergleich zu Beziehern geringerer Einkommen ausbauen. Weitere negative Auswirkungen erwartet Bloom perspektivisch für die Gastronomie und sonstige Dienstleistungsinfrastruktur, die sich um die Bürotürme der Innenstädte herum gebildet hat. Dass mobiles Arbeiten zu einer wachsenden Bedeutung ländlicher Regionen führen wird (eine Entwicklung, die auch in Deutschland seit 2 Jahren klar erkennbar ist), bestätigt Bloom, indem er feststellt:
"The upside is this will be a boom for suburbs and rural areas. (...) If I were a company right now planning the future of my office, I would be looking to the suburbs."
Er sieht die Konzentration von Arbeitsplätzen in teuren Bürotürmen in der Mitte teurer Städte als überholt an. Damit einhergehend werden die Logiken des massenhaften täglichen Pendelns in diese Innenstädte keine Zukunft haben. Diese Konzepte machen schlicht keinen Sinn mehr. Bloom geht am Ende sogar so weit, dass er “social distancing” für einen Mega-Trend hält, da Firmen in Zukunft jederzeit wieder mit einer vergleichbaren Pandemie und den Kosten von Büroschließungen rechnen müssen.
Quelle: May Wong Bild: L.A.Cicero EN phys.org
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Super Interview, vielen Dank! Ich bin gespannt auf die empirischen Ergebnisse von N. Bloom und anderen in diesem Bereich. Sein Arbeitspapier, das er erwähnt, ist übrigens auch öffentlich zugänglich, mit interessanten Erkenntnissen zur Produktivität: https://www.nber.org/p...
Danke für den Link. Sehr interessantes Interview!