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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Wohl eines der deutlichsten Beispiele der Ungleichbehandlung von Frauen im professionellen Gaming ist der Fall der koreanischen Overwatch-Spielerin Geguri. Weil sie einfach richtig gut spielt, wurde ihr vorgeworfen, zu mogeln. Entweder heißt es also, Frauen seien „von Natur aus" schlechter im Umgang mit Computerspielen oder aber, wenn sie dieses Vorurteil eindrucksvoll widerlegen, dass sie wahrscheinlich schummeln. Eine hermetische Rhetorik, die es insbesondere Neueinsteigerinnen schwer macht. Ganz egal, wie fähig sie sind, sie müssen sich stets aufs Neue rechtfertigen, statt einfach unbehelligt mitspielen zu können. Auch im Gaming-Journalismus ereignet sich Ähnliches regelmäßig.
Für den Guardian widmet sich Stephanie Convery einem weiteren Feld des professionellen Gamings, das von Ungleichbehandlung und sexistischen Grenzverletzungen geprägt ist: Twitch-Streaming. Als Mann ist es in der Regel kein Problem, sich beim Spielen eines Spiels zu zeigen und ungestört über das eigentliche Spiel zu sprechen. Für Frauen steht jedoch all zu oft ihr Frau-Sein im Mittelpunkt. Viele Streamerinnen finanzieren sich durch die Spenden ihrer Zuschauer und die sind häufig an völlig unangebrachte und übergriffige Forderungen geknüpft. Auch weil sich sexistische Erwartungshaltungen missbrauchen lassen, hat Twitch im Jahr 2014 freie Oberkörper und freizügige Kleidung in ihren Geschäftsbedingungen untersagt. Eine nachvollziehbare Politik, die die Schuld für den Sexismus jedoch vor allem bei den Frauen selbst sucht. Viele Streamerinnen entscheiden sich daher von vornherein für die Anonymität. Andere versuchen der Unsichtbarkeit zu entkommen und organisieren sich in „stream teams", um sich gegenseitig zu unterstützen. Und die Frage, die sie an die männliche Community stellen, ist eigentlich ganz einfach:
I have a legit career as a gamer and you can’t take me seriously as a gamer?
Quelle: Stephanie Convery EN theguardian.com
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