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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Lügenmedien, Lückenmedien, Einheitsbrei und so weiter. In diesen Tagen hört und liest man so einige kritische Dinge über "die Medien" und ihre abnehmende Qualität.
Tatsächlich ist es alles andere als einfach, diese Qualität so zu messen. Allerdings geht es. Dies zeigt das Beispiel Schweiz, wie dieser ausführliche Beitrag von Übermedien deutlich macht.
Wie erfasst man journalistische Qualität? Was ist eigentlich der "richtige Blick" auf das Geschehen? Das Schweizer "Medienqualitätsrating" liefert seit 2016 Antworten.
Für das Rating werden Texte und Sendungen aus 50 verschiedenen Medien (2018 waren es insgesamt 21.000 Beiträge) von Wissenschaftlern untersucht. Hinzu kommt ein Kriterienkatalog, der allen grundlegenden, wissenschaftlichen Standards entspricht.
"Die Analysen erfolgen anhand eines Kriterienkatalogs, der auf wissenschaftlichen Grundlagen und Definitionen zur Qualität von Informationsmedien basiert. Dazu gehören, wie viel eigene Leistung in der Berichterstattung zu erkennen ist, wie „relevant“ sie für Diskurse und Meinungsbildung ist und wie gut sie Ereignisse und Geschehen einordnet."
Außerdem gibt es eine stichprobenartige Befragung der Medienrezipienten.
Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Schweizer Medien gut abgeschnitten haben. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach wenig überraschend. Natürlich sind es die NZZ, die NZZ am Sonntag, die WOZ sowie die Le Temps. Und wie erwartet sind es klassische Boulevard-Medien, die schlecht abschneiden.
Der Übermedien-Beitrag behandelt nicht nur die wissenschaftliche Methodik, sondern beschreibt auch, was das Rating erreichen möchte.
Dazu heißt es wie folgt:
„Wir wollen mit unserem Rating einen Mediendiskurs befördern, und vor allem auch klar machen, dass die journalistische Qualität von den eingesetzten Ressourcen abhängig ist. Also Geld, Personal, Zeit – alles Ressourcen, die zunehmend knapper werden."
Es richtet sich quasi an alle beteiligten Akteure, und wäre gewiss auch für Deutschland interessant.
Quelle: Henry Steinhau Bild: uebermedien uebermedien.de
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