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Wie eine Plattform überschüssige Waren an soziale Einrichtungen vermittelt

Cornelia Daheim
Zukunftsforscherin
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Cornelia DaheimMittwoch, 13.03.2019

Ein smarter Ansatz: Die Kölner Plattform Innatura vermittelt das, was bei Unternehmen Überschussware ist, an gemeinnützige Organisationen. Und von solcher Ware gibt es unglaublich viel ("Jedes Jahr werden allein in Deutschland fabrikneue Waren im Wert von mehr als sieben Milliarden Euro zerstört"). 

Die Gründerin, Juliane Kronen, war mal Partnerin bei der Boston Consulting Group, als ihr zufällig das Ausmaß dieser Überschüsse auf der einen und die mangelnde Vermittlung an diejenigen, die diese Waren gut gebrauchen könnten, deutlich wurde. Eine britische Charity solchen Vermittler-Zuschnitts gab es schon, und so gründete sie nach deren Modell Innatura. Dort kann sich jede gemeinnützige Organisation anmelden und Waren - zum Beispiel Zahnpasta -  aus dem Katalog bestellen, und muss nur eine Gebühr und die Lieferung zahlen. Der Hebel, der hier umgelegt wird, ist eindeutig stark: 

Wir kratzen an 16,5 Millionen Euro Warenwert, die ohne uns in den Abfall gewandert wären. Dem sozialen Sektor haben wir damit etwa 13 Millionen Euro gespart. Eine Studie der Uni Köln hat ergeben, dass wir etwa 500.000 Menschen erreicht haben. Nicht, dass die alle Zahnpasta bekommen hätten, aber eine Kinderhilfseinrichtung in Brühl hat sich von dem ersparten Geld zum ersten Mal Musiktherapie geleistet, 6000 Sonnenbrillen gingen nach Kambodscha, unter anderem für Patienten nach Augenoperationen, oder wir haben mal 30.000 Stücke Bekleidung von Levi's bekommen, damit haben wir alle Berliner Flüchtlingseinrichtungen und Kleiderkammern für Obdachlose versorgt.

Für mich ein gutes Beispiel für das, was die viel gescholtene Plattform-Ökonomie auch bedeuten und bewirken kann, und zwar im positiven Sinne - wenn sie sozialen Zwecken und sinnvoller Umverteilung dient.  

Wie eine Plattform überschüssige Waren an soziale Einrichtungen vermittelt

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