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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
Ich bin nach einem verstorbenen Onkel benannt, dem Lieblingsbruder meiner Mutter. Früh habe ich aber in Deutschland und anderen europäischen Ländern bemerkt: Den Namen Mohamed zu tragen ist nicht einfach. Überall fällt man auf, weil viele Menschen (aus der Mehrheitsgesellschaft) einen sofort in eine Schublade stecken. Jene Schublade, die mit antimuslimischen Stereotypen und rassistischen Imaginationen gefüllt ist. Vergangene Woche habe ich zum Beispiel einen Text zur problematischen Kolonialgeschichte von Robert Koch an dieser Stelle empfohlen: Auf Twitter warfen sich die meisten rechtsextremen Trolle direkt auf meinen Vornamen. Das ist Alltag für mich, deswegen also weniger dramatisch.
Für alle anderen, die ein Gefühl bekommen wollen, wie es ist, hierzulande Mohamed zu heißen, empfehle ich diese Reportage aus der New York Times. Sie beginnt schon skurril, aber garantiert können die meisten Mohameds in Frankreich, Deutschland oder anderswo in Europa ein Lied davon singen:
Mohamed Amghar was a 40-year-old software salesman in the final stages of interviewing for a new job in November 1996 when, in his telling, his future boss made a request that left him speechless.
You’ll have to change your name to “Antoine,” the man said, even specifying, according to Mr. Amghar, not to use ‘‘Philippe’’ because there were already two in the office.
Mohamed Amghar ist ein guter Manager, ja sogar eine begehrte Fachkraft: Für seinen Chef zählt aber nur sein Vorname. Und diese Namensgeschichte geht weit über das Schicksal eines einzelnen Menschen hinaus:
Jacques Toubon, France’s human rights ombudsman, noted this month in a landmark report that studies and official statistics were unequivocal on the extent and “systemic nature” of discrimination in France.
“People of a foreign origin or who are perceived as such are more exposed to unemployment, social insecurity, bad housing conditions and poorer health,” he wrote.
Es gab in den vergangenen Jahren viele Geschichten zum Vornamen Mohamed und den rassistischen Anfeindungen, die damit verbunden sind. Die meisten dieser Texte haben mich als Experten (haha!) nicht überzeugt. Doch in der Erzählung von Mohamed Amghar habe ich mich durchaus wiedergefunden. Ich habe an anderer Stelle mal beschrieben, wie ich den vielen Menschen mit antimuslimischen Ressentiments um mich herum entgegenkomme, am Telefon meinen Namen wegnuschel oder manchmal anbiete, dass man mich einfach "Mo" nennen könne. Ich sehe dann oft, wie sich einige meiner Gesprächspartner*innen erleichtert freuen. Ich möchte als Journalist meistens von ihnen aber etwas haben (meist Informationen), es lohnt sich also manchmal in Europa als Mohamed einen kleinen Trick anzuwenden. Da bin ich sehr pragmatisch. Aber gleich in "Antoine" umbenennen lassen? Non merci!
Quelle: Aurelien Breeden Bild: Dmitry Kostyukov ... EN www.nytimes.com
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