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Fundstücke

Wenn Brandstifter mit dem Feuer spielen – wie die Iran-Krise verschärft wird

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsFreitag, 14.06.2019

Die Besatzung bemerkte noch ein fliegendes Objekt etwas in der Luft, dann stand ihr Schiff plötzlich im Flammen. Ein Frachter und ein Tanker wurden im Golf von Oman am Donnerstag wohl attackiert. Eines der Schiffe gehörte einer norwegischen Reederei. Sie  meldete eine Explosion und einen Brand an Bord der "Front Altair". Die Seefahrtsbehörde aus Norwegen bestätigte einen Angriff auf den Öltanker. Die Vereinigten Staaten von Amerika machten die iranischen Revolutionsgarden dafür verantwortlich.

An dem Donnerstag, an dem sich die Krise zwischen den Regierungen in Washington und Teheran sich weiter verschärfte, übte sich US-Präsident Donald Trump wieder einmal in Selbstverteidigung. Er wurde kritisiert, weil er ganz offen sein Interesse an belastenden Informationen ausländischer Geheimdienste über seine innenpolitischen Gegner eingestanden hatte. Auf Twitter versuchte Trump sich zu erklären, machte wieder einmal alles schlimmer und sorgte für hämisches Gelächter bei seinen Kontrahenten.

"Dabei ist es an der Zeit, sich zu fürchten", schreibt Daniel Brössler in der Süddeutschen Zeitung. "Nicht, weil die Vereinigten Staaten von einem Mann geführt werden, der noch so oft mit dem Prince of Wales dinieren kann, ohne zu wissen, wie dieser Landesteil des Vereinigten Königreichs geschrieben wird. Wohl aber, weil die deprimierende Bildungsferne, die maßlose Arroganz, die lächerliche Selbstverliebtheit und vor allem auch die aufreizende Verachtung für Fakten und Details des mächtigsten Mannes der Erde diese Erde zu einem noch gefährlicheren Ort machen, als sie es ohnehin schon ist."

Die Reaktionen auf die mutmaßlichen  Angriffe auf die Schiffe im Golf von Oman zeigen, wie leicht ein Krieg aus Versehen entstehen könnte. Trump hat an einem militärischen Konflikt kein Interesse, das sehen seine Anhänger ebenso wie seine Gegner. Er arbeitet an seiner Wiederwahl. Ein Konflikt mit dem Iran, in dem tausende US-Soldaten sterben könnten und der Unsummen kosten dürfte, wäre ein Risiko. Zwar führten Kriege finden USA oft zu einer Annäherung der politischen Lager. Dennoch scheint ein möglicherweise verlustreicher Waffengang für Trump nur die allerletzte Option zu sein. 

Das wissen allerdings auch die Machthaber im Iran. Viel spricht dafür, dass dieses Wissen ihre Risikobereitschaft stark erhöht hat. Fraglich ist, wie die Amerikaner mit etwaigen weiteren Provokationen umgehen werden.

Die USA legte ein Beweisvideo vor. Das mag kein Beweis sein. Verdächtig ist allerdings die Mischung aus Unschuldsbeteuerungen und Drohungen, mit der die Regierung in Teheran vorgeht.

Sie wurde von Trump durch Sanktionen in die Ecke gedrängt. Der Iran spricht von einem "Wirtschaftskrieg" und macht ein Verteidigungsrecht für sich geltend.

Das Land kann kaum noch Öl exportieren. Das Regime hält wohl Erpressung für ein Mittel der Gegenwehr: Die Drohung, die wichtigste Ölroute zu blockieren, ist ein wahnsinniges Spiel mit dem Feuer.

Wenn Brandstifter mit dem Feuer spielen – wie die Iran-Krise verschärft wird

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