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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Der Frust vieler, insbesondere junger Briten über den Ausgang des Referendums macht sich derzeit quer durch das Internet Luft – und wer könnte es ihnen verdenken. Da wundert es nicht, dass auch die britische Games-Presse das Thema bereits aufgreift. Das geschieht, naheliegender Weise, meist in Form von Prognosen über die Auswirkungen auf die britische Spiele-Industrie.
Aber es gibt auch andere Möglichkeiten der Auseinandersetzung: Schließlich sind Spiele, wie jedes Kulturgut, auch Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen und taugen zur Einordnung und Bewertung des politischen Geschehens. Mit dem dystopischen Survival-Titel We Happy Few erscheint nun in Kürze ein Spiel, das sich, so Steve Boxer im Guardian, gut als Kommentar auf den Zustand der britischen Gesellschaft lesen lässt – obwohl es aus Kanada stammt. Tatsächlich verweisen die Entwickler selbst auf eine Vielzahl britischer Einflüsse, von Monty Python über Brazil und Blow Up bis hin zu Doctor Who, und Setting wie Story lassen sich nach dem Brexit-Schock tatsächlich als grobe Zustandsbeschreibung der Insel interpretieren, wenn auch nicht unbedingt sehr subtil:
„So this is a Britain in which the populace are literally fed terrible lies by unaccountable wardens of social stability. Hmmm.“
We Happy Few erscheint Ende Juli. Vermutlich hat sich bis dahin der erste Brexit-Schock gelegt, sehr wahrscheinlich werden wir aber auch schon mehr über die unmittelbaren Konsequenzen wissen. Es wird interessant sein zu beobachten, ob und wie sich das auf die Interpretation und Bewertung von We Happy Few und anderen Spielen auswirkt.
Quelle: Steve Boxer EN theguardian.com
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