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Warum wir uns dringend mit der Netflix-Serie „13 Reasons Why“ beschäftigen sollten

Ulrike Klode
Freie Journalistin und Trainerin für Podcast-Entwicklung + Innovationsmanagement
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Ulrike KlodeMittwoch, 03.05.2017

Ich habe lange hin und her überlegt, ob und wie ich die Serie „13 Reasons Why“ hier thematisiere. Mit einer simplen Rezension ist es nicht getan, dafür ist die Netflix-Produktion und die eigentlich nötige Diskussion darüber zu komplex. Ich hatte gehofft, dass sich eine deutsche Redaktion des Themas angemessen annehmen würde - doch leider beschränkte sich die Berichterstattung in Deutschland fast ausnahmslos darauf, vor der Highschool-Serie beziehungsweise vor der Darstellung von Selbstmord in selbiger zu warnen. 

Und ja, natürlich verstehe ich das Problem, und sehe auch, dass die Darstellung schwierig ist - aber ich finde, diese Art der Berichterstattung greift viel zu kurz. Denn in „13 Reasons Why“ ist die Geschichte um den Selbstmord einer Schülerin nur die Folie, auf der Themen angeschnitten werden, die ich in solcher Drastik noch in keiner Serie übers Erwachsenwerden gesehen habe: slut-shaming, rape-culture, cyber-bullying, Frauenfeindlichkeit. All diese furchtbaren Entwicklungen, für die wir im Deutschen teils noch keine griffigen Übersetzungen haben, mit denen sich unsere Schüler*innen und jungen Erwachsenen aber längst tagtäglich auseinandersetzen müssen. Ebenfalls sehr verstörend, weil realistisch dargestellt: die völlige Ahnungslosigkeit der Eltern.

Und was soll es bringen, wegen der Darstellung des Selbstmords diese Serie zu verbannen, zu verbieten und zu verteufeln? Nein, wir müssen dringend darüber diskutieren, denn geguckt wird sie ohnehin. Ich war erleichtert, als ich den Artikel von Melanie McFarland bei „Salon“ entdeckt habe, die genau darüber schreibt, wie wir mit der Serie und ihrem Inhalt stattdessen umgehen sollten - weswegen ich ihren Text gepiqt haben. Außerdem empfehlenswert: Eine Rezension von „The Cut“, die sich im Detail damit beschäftigt, worum es in der Serie eigentlich geht.

„13 Reasons Why“ (deutscher Titel: „Tote Mädchen lügen nicht“) ist bei Netflix verfügbar.

Warum wir uns dringend mit der Netflix-Serie „13 Reasons Why“ beschäftigen sollten

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Kommentare 3
  1. Nils Pickert
    Nils Pickert · vor mehr als 7 Jahre

    Spannende Einschätzung von MacFarland. Treibt mich auch gerade um. Ich hab da mal aus Elternsicht was zu geschrieben.
    http://blog.tagesanzei...
    LG
    Nils

    1. Ulrike Klode
      Ulrike Klode · vor mehr als 7 Jahre

      Hej Nils, oh, spannender Text, den Du da geschrieben hast. Damit hast Du ja aus der Praxis beschrieben, was McFarland angedeutet hat. Ich finde Eure Medienreihenfolge eine sehr gute Idee. Das werde ich mir auf jeden Fall für mein Töchterchen merken. Wirst Du die Serie denn schauen, bevor Deine Tochter schaut? Oder wie macht Ihr das mit der Begleitung?
      Liebe Grüße, Ulrike

    2. Nils Pickert
      Nils Pickert · vor mehr als 7 Jahre

      @Ulrike Klode Ich werd ein bisschen vorschauen und das ansonsten mit ihr zusammen machen. Wie gesagt: Von Augen zu und "Lalalala, wird schon nicht passieren", halte ich nichts. Das hat schon bei uns nicht geklappt - und wir hatten als Kinder kein Internet.
      LG
      Nils

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