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Warum US-Schüler noch immer 100$ für einen Taschenrechner zahlen

Robert Gast
Physiker, Wissenschaftsjournalist
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Robert GastMontag, 25.11.2019

Bei meinem letzten Umzug habe ich in einer alten Kiste meinen alten Taschenrechner wiederentdeckt. Es ist ein nicht-programmierbares Modell von Casio, das mich vor 16-17 Jahren erfolgreich durch den Mathe-Leistungskurs gebracht hat - und noch immer tadellos funktioniert. 

Ein modernes Modell kostet 20€. Hätte man mich, der keine schulpflichtigen Kinder in seinem näheren Umfeld hat, vor einer Stunde gefragt, ob man so etwas heute noch braucht, hätte ich abgewunken. Schüler nutzen mittlerweile sicherlich Smartphones oder Tablets, oder? Und wenn sie doch mal einen Taschenrechner brauchen, etwa bei Prüfungen, gibt es alte, noch funktionstüchtige Modelle im Schulfundus. Richtig?

Der hier gepiqde Artikel auf »Medium« hat mich gerade eines Besseren belehrt, in mehrfacher Hinsicht: Collegeschüler in den USA müssen sich noch immer Taschenrechner kaufen. Es handelt sich dabei um programmierbare Geräte der Firma Texas Instruments, die Funktionen lösen und Graphen darstellen können. (Die gab es auch schon um die Jahrtausendwende, an meiner Schule waren sie aber verboten, da man sich mit ihnen erfolgreich darum drücken konnte, Analysis und Algebra zu lernen). 

Für US-Schüler der 11. und 12. Klasse gibt es hingegen oft kaum Alternativen, was vor allem an den Lehrplänen sowie der Marktmacht und dem geschickten Lobbying von Texas Instruments zu liegen scheint. Ziemlich verwunderlich ist der Preis der Geräte: Sie sind für rund $100 zu haben, ein Vielfaches der Herstellungskosten. Wollen Lehrer ihren Schülern diese Anschaffung ersparen, ist persönliches Engagement gefragt: Sie müssen dann über Spenden die Geräte finanzieren oder mit Sammelaktionen alte Modelle eintreiben.

Warum US-Schüler noch immer 100$ für einen Taschenrechner zahlen

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Kommentare 6
  1. pop ife
    pop ife · vor 5 Monaten

    Studenten sind bereit, für die Erleichterung ihres Studiums zu zahlen, ich weiß es aus Erfahrung, heutzutage bestellen viele Studenten fertige Aufsätze bei Diensten wie Ghostwriter Agentur, es hilft ihnen, bessere Noten zu bekommen und in die Zukunft zu investieren

  2. Dirk Janssen
    Dirk Janssen · vor 5 Jahren

    Das ist hier in Deutschland übrigens nicht entscheidend anders, nur, dass die Taschenrechner meist noch teurer sind.

    1. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor fast 5 Jahre

      Der im Artikel genannte Rechner kostet hier etwas über 80 €.

    2. Dirk Janssen
      Dirk Janssen · vor fast 5 Jahre

      @Yvonne Franke Der, den meine Kinder im Matheunterricht brauchten, 120€ bei Klassensammelbestellung.

    3. Robert Gast
      Robert Gast · vor fast 5 Jahre

      @Dirk Janssen Interessant, danke für die Information! Aber ist das nicht ziemlich schräg heutzutage? Für das Geld bekommt man ein passables Smartphone/Tablet, das all diese Funktionen auch hat (und noch viele weitere). Aber weil die Schulen keine Möglichkeit sehen, Smartphones/Tablets ohne Störungen im Unterricht zu erlauben, werden für viel Geld Ein-Zweck-Taschenrechner angeschafft, die es so schon 1990 gab? Irgendwie ein ziemlicher Anachronismus (den ich, wie man dem Piqd anmerkt, kaum für möglich gehalten habe).

    4. Dirk Janssen
      Dirk Janssen · vor fast 5 Jahre

      @Robert Gast Ich habe das immer so verstanden, dass das damit begründet wird, dass diese Taschenrechner reproduzierbar funktionieren. Der Funktionsumfang ist bekannt, Fehler sind meist bekannt und alle benutzen den Taschenrechner mit diesem definierten und nachvollziehbaren Zustand. Das ist bei Apps auf dem Tablet schwieriger zu gewährleisten.

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