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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
OK, Taschentücher rausholen. Sich in einem kulturwissenschaftlichen Studium für Computerspiele zu begeistern, war ein ganz schöner Spießrutenlauf. Ich wurde regelmäßig von den Sprösslingen des Bildungsbürgertums offen verlacht. Menschen, die sich mit trivialem Spielzeug beschäftigen, stehen am Ende der kulturelitären Hackordnung und müssen nicht ernst genommen werden. Niemals. Noch nie einen Fernseher besessen zu haben, ist hingegen etwas, auf das man so richtig stolz sein kann. Was für ein trauriger Haufen von Kulturwissenschaftlern!
Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Ab und zu klingelt sogar das Telefon und die Stimmen von Gestern lassen sich etwas kleinlaut zum Thema Gaming beraten. Eingemummelt in die Gewissheit, sich auf der "richtigen" Seite der Kultur zu befinden, wurde eine zentrale Unterhaltungs- und Kunstform der Gegenwart völlig verpennt. Das ist so tragisch, weil es nicht nur meine persönliche Erfahrung ist, sondern eine allgemeine. Das Ausmaß der Ahnungslosigkeit über Computerspiele ist gigantisch. Und ebenso groß ist die Arroganz, mit der immer noch über Computerspiele geredet wird, abseits jeder intimen Kenntnis.
Shannon Strucci kennt diesen elitären Dünkel ebenso. Und sie hat ein wunderbares YouTube-Video produziert, in dem sie ein wenig mit den ewig wiederkehrenden Abwehrmechanismen gegen Games (und die Farbfotografie und den Tonfilm und das Cinemascope-Format und und und…) aufräumt. Es ist und bleibt völlig in Ordnung sich nicht für Computerspiele zu interessieren, auch wenn man sich dadurch vieler spannender Erfahrungen beraubt. Was aber endgültig vorbei sein sollte: Nicht wissen wovon man redet, wenn man über Games redet.
Quelle: Shannon Strucci youtube.com
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Ich glaube, das Studium ist fast egal. Ich finde es aber auch insgesamt sehr beeindruckend, wie Games sich über die letzten 20 Jahre aus der Nerd-Ecke in den Mainstream geschoben haben. Wie würde man anguckt, wenn man gezockt hat. Heute, gerade auch in Zeiten von App-Spielen auf dem Tablet, zockt meine Omma mehr als ich in meiner Jugend. Bald guckt die auch Lets Plays und lädt sich Trainer+11 runter und guckt nach Cheats. Man, wie viele Trojaner man sich über Crack-Seite gezogen hat. Danke für den Text. Erinnerungen im Kopf wie bunter Salat.
"Sich in einem kulturwissenschaftlichen Studium für Computerspiele zu begeistern, war ein ganz schöner Spießrutenlauf."
Same.
Das ist vielleicht etwas dünnes Eis, der Versuch zu definieren, was Kunst ist. Das braucht man nämlich, um zu sagen: Games sind Kunst (einziger Ausweg: Alles ist Kunst).
Gibt es bei Games etwa eine Aura? Kann man sagen, einige Games sind Kunst und andere Unterhaltung und was ist das Kriterium?
Aber grundsätzlich stimme ich zu: Games können Kunst sein.
Und wer sich ertappt fühlen sollte, kann sich einen kompakten Crashkurs bei Charlie Brooker abholen: https://www.youtube.co....
Das Problem ist so groß, dass Texte darüber schon fast ein eigenes Genre etablieren. Gestern erst hat Lukas Meschik einen lesenswerten Anti-Ignoranz-Rant veröffentlicht: http://www.wienerzeitu....