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Dieser Artikel taucht in letzter Zeit sowohl auf Facebook als auch auf Twitter immer wieder in meiner Timeline auf. Beim neunten oder zehnten Mal habe ich ihn dann auch gelesen – und verstehe, warum er so oft geteilt wird. Auch ich finde ihn wirklich lesenswert.
Es geht darin um den französischen Soziologen Pierre Bourdieu, der von 1930 bis 2002 lebte, einer Bauernfamilie im Südwesten Frankreichs entstammte und es als intelligentes Kind an die Eliteuniversitäten in Paris schaffte.
Wer am École normale supérieure, Collège de France oder der Sorbonne seinen Abschluss macht, kann sich praktisch aussuchen, welchen hohen Ministerialbürokratiejob er bekleidet. Bourdieu spürte indes schmerzhaft, dass er anders war als seine Kommilitonen. Er aß anders, er saß anders, er las anders. Er hörte anders, er redete anders. Er verstand mehr, aber man signalisierte ihm, dass er ein Bauerntölpel und Landei sei, das hier nichts verloren hatte.
Der Sozialwissenschaftler Ingar Solty schreibt über Bourdieu zu dessen 90. Geburtstag, über dessen Analyse, wie das Bürgertum seine Mittel nutzte, um "die unteren Klassen draußen, also unten zu halten". Solty vergleicht Bourdieus Beobachtungen mit seinen eigenen. Er bezieht dessen Theorie auf seinen eigenen Vater, selbst ein Arbeiterkind, und verweist auf die Aktualität des Themas: Die, die oben sind, versuchen die, die unten sind, unten zu halten. Warum es zum Beispiel so schwierig war und schwierig ist, als Arbeiterkind aufs Gymnasium zu kommen, ein Studium zu absolvieren, als Akademiker erfolgreich zu sein.
Dabei geht es, wie Solty beschreibt, auch um ganz alltägliche Fragen:
Kaufst du deinen Hausrat bei IKEA, oder richtest du dich mit Gründerzeitmöbeln ein? Welche Musik hörst du – Klassik oder K-Pop? Wie hältst du beim Essen dein Besteck? Trinkst du Wein oder Bier und Schnaps? Und wenn du Wein trinkst, kaufst du ihn im Discounter, beim Weinhändler oder gar beim Weingut, das du selbst auf einer Weintour in Australien entdeckt hast? Ist deine Kleidung aus Naturstoff in matten Farben, oder trägst du knallbunte Baumwoll-Polyester-Mischungen? Verwendest du Wörter wie »blümerant« oder »bramarbasieren«, oder sagst du eher »kotzübel« und »angeben«? Wohnst du in Zehlendorf oder in Reinickendorf? Was liest du? Präferierst du Individualreisen und Städtetrips oder den All-inclusive-Urlaub dort, wo du jedes Jahr hinfährst?
Prädikat: Sehr lesenswert!
Quelle: Ingar Solty Bild: Wolfgang Hub/dpa www.jungewelt.de
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Bourdieu - ah. Ich erinnere mich wie sehr seine Texte mir Offenbarung waren. Allerdings halte ich die Formulierung "die oben wollen die anderen unten halten" für übertrieben. es geht eher um das Gefühl, anders zu sein. und die anderen sind natürlich nicht anders weil sie unten sind - sondern sie sind unten weil sie sowieso anders waren. .. Aber ja: wenn ehrlich ausgesprochen - dann heißt anders weniger gebildet weniger sozial weniger über den Tellerrand hinaus sehen können... und ja dann greift der Oben-Unten-Gegensatz und wird aggresiv-arrogant.
Nicht nur auf Facebook oder Twitter tauchte der Artikel auf, sondern auch auf Piqd:
https://www.piqd.de/ze...
Es bleibt aber ein lesenswerter Artikel wie der an- und aufregende Autor Bourdieu.