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Kurator'in für: Fundstücke Pop und Kultur
Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.
Man hat sich fast schon daran gewöhnt, dass rechte Politikerinnen (meist geht es um Frauen, auch das lässt Schlüsse zu) in unverbrämt sexualisierter Weise beschrieben werden: Die dominahafte Frauke Petry, die lesbische Alice Weidel - die (vermutete) sexuelle Orientierung scheint in jeden Artikel über weibliche Populistinnen zu gehören.
Dieser Impuls ist nicht neu. Heinrich Böll schrieb 1949 in einer Erzählung über die Verführung junger Soldaten durch einen schwulen Offizier - als ob das Nazitum mittels Invasion durch homosexuelle "Andersartige" über junge unschuldige Deutsche eingebrochen sei. Bloß keine Schuldeingeständnisse: viel einfacher ist es doch zu sagen, man wurde verführt, hatte quasi keine Wahl zum Handeln.
Die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Julia Noah Munier hat ein hochinteressantes Buch darüber verfasst, wie Sexualisierung von Nazis im Nachkriegsdeutschland und dem postfaschistischen Italien vonstatten ging - und zur Schuldminderung eingesetzt wurde. Wie auch heute, angesichts des Siegeszugs neorechter Parteien wie der AfD? Anna Prizkau rezensiert in ihrem FAZ-Artikel besagtes Buch und sorgt überdies für feuilletonistische Einordnung des Phänomens:
Quelle: Anna Prizkau Bild: Imago faz.net
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Sehr spannend. Ich werde mich Sicherheit ab jetzt darauf achten, ob rechte Politikerinnen stärker sexualisiert werden. Unglaublich, die Szene aus dem Spiegel mit Frauke Petry, die wirklich wie die Beschreibung eines Pornos klingt.