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Unterwegs mit den Nenzen in der russischen Arktis

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerFreitag, 20.08.2021

*Willkommen im 15. Türchen des piqd-Adventskalenders.*

Geschichten von Menschen, die in der Natur und von ihr leben, haben mich schon als kleiner Junge fasziniert und sie tun es bis heute. Ein wenig neidisch habe ich deshalb der Reportage der Schriftstellerin Tina Uebel gelauscht, neidisch, weil ich sie halt selbst gerne eingesammelt hätte.

Uebel war Besuch bei den nomadischen Rentierzüchtern auf der Jamal-Halbinsel im Nordwesten Sibiriens: Die Nenzen haben es bis heute geschafft, ihre Eigenständigkeit zu verteidigen, sogar in der Zeit der Sowjetunion. Ein Grund dürfte die Abgeschiedenheit sein.

Uebel verweist auf die besondere Flexiblität der Nenzen und zitiert drei Gründe aus dem Buch "Siberian Survival" von Andrei V. Golovnev und Gail Osherenko: Demzufolge verdankt sich ihre hohe Resilienz der nomadischen Lebensweise, einer ökonomischen Autonomie und einer Ethik des Minimalismus (im Beitrag ist allerdings von einer minimalistischen Ethik die Sprache). 

Trotz allem ist es nicht ganz ein Fazit der Reportage zu ziehen: Einerseits stimmt der Beitrag zuversichtlich, dass die Nenzen noch lange überleben, andererseits nehmen auch die Bedrohungen zu: Klimawandel, Pipelines, die die Weidegründe zerschneiden und vergiften, und eine Abwanderung junger Menschen in die Städte.
Unterwegs mit den Nenzen in der russischen Arktis

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