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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Eigentlich sah ich keinen Sinn darin, eine Dokumentation über das Leben der Obdachlosen, Gekrümmten und Ausgestoßenen Sierra Leones anzuschauen. Solche Schicksale sind an sich schon deprimierend. Und dann noch in einem der unterentwickeltsten und ärmsten Länder weltweit...Ich habe nur nicht schnell genug nach „Shaolin Kickers", einem erheiternden Fußballklamauk, weggeschaltet. Zum Glück!
Denn Shado'man, von Boris Gerrets, ist ein dermaßen vielschichtiges, erzählerisches, rührendes, Menschlichkeit atmendes Meisterwerk. Es zeigt seine durch Freetown hinkenden Figuren nie als sozialen Auswurf. Sondern als Lebewesen, deren Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche nicht schlechter und auch nicht besser sind, als jene von Jochen aus Dresden oder Prinz Harry. Sei es Shero, der im Rollstuhl sitzend, an einer Wellblechhüte arbeitet. Damit er und seine ebenfalls gehbehindert und schwanger auf der Straße lebende Sara bald ein zu Hause haben. Und fürchtet, dass er seine Selbstachtung einbüßt, falls er die Hütte nicht fertigstellt. Oder der blinde Lama mit seinem ebenfalls blinden Freund David. Wie die beiden blinden Mittellosen in Freetown hocken und dennoch im Stile echter Patriarchen miteinander über ihre Schwestern verhandeln. Der blinde Lama, der sich eine Familie wünscht und ein Lacoste-Shirt kauft. Weil man ihm im Bus erzählt, dass er nur mit Lacoste-Shirt eine Frau ergattert. Dann ist da noch Alfred, der Philosoph und einbeinige Mediator. Der über den Zusammenhang von Träumen und Glück sinniert und alle Verbitterten stets zur Empathie ruft (Alfred ist wirklich meine Lieblingsfigur).
All diese Charaktere stehen in Beziehung zueinander. Diese knüpft die Reportage so geschickt, dass eine unheimliche erzählerische Intensität entsteht. Fast wie in einem Theaterstück. So hat man letztlich das Gefühl, selbst in Freetowns unbeleuchtetsten Winkeln gewesen zu sein. Um doch nur zu erkennen, dass dort dasselbe Prinzip menschlichen Licht und Schattens wartet. Von all meinen bisherigen Piqs, ist dieser der, den ich mit ganz außerordentlichem Nachdruck empfehlen möchte.
P.S: Leider war ich ein Rindvieh und habe fünf Tage gebraucht, um diesen Piq zu schreiben. Das heißt der Film ist nur noch wenige Tage in der Mediathek Artes abrufbar. Sorry. Und Beeilung!
Quelle: Boris Gerrets EN arte.tv
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