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Rainer Sigl studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Wien und arbeitet seit über zehn Jahren als freier Journalist für Print- und Onlinemedien. 2012 gründete er das Blog videogametourism.at. Englische und deutsche Artikel erschienen unter anderem für KillScreen, Die Zeit, SpiegelOnline, Huffington Post, Golem, Telepolis und Wired. Er ist Redaktionsmitglied und regelmäßiger Autor des Games-Bookazines WASD, schreibt für den Standard und den österreichischen öffentlich-rechtlichen Radiosender FM4, wo er auch gemeinsam mit Robert Glashüttner und Conny Lee seit 2013 in der monatlichen Games-Sendung "FM4 Extraleben" zu hören ist.
Gamification war eigentlich mal ein positiver Begriff: Durch die "Spielifizierung" realer Lebensbereiche sollten das Erledigen mühsamer Aufgaben, lästiger Pflichten oder auch die Diät, durch die clevere Motivation mit aus Spielen bekannten Belohnungssystemen, zum unterhaltsamen Kinderspiel werden. Seit Jane McGonigal 2011 in ihrem Buch "Reality is Broken" den Begriff weltweit bekannt gemacht hat, ist viel passiert. Gamification hat sich inzwischen allerdings als zweischneidiges Schwert erwiesen: in Free-2-Play-Spielen mit ihren psychologisch getunten Suchtspiralen, ebenso wie im Trend zur Selbstoptimierung und in zwanghaft werdenden Kundenbindungsprogrammen mit spaßig-gnadenlosen Spielelementen.
Was die chinesische Führung aktuell offen anstrebt, lässt all diese Entwicklungen wie harmlose Vorboten einer dystopischen Zukunft erscheinen, wie sie sich auch die Macher von "Black Mirror" nicht extremer hätten ausmalen können: Sesame Credit verbindet soziale Medien, Gamification und Überwachung zu einem Albtraum orwellschen Ausmaßes.
China has created a social tool named Sesame Credit which gives people a score for how good a citizen they are. The system measures how obediently citizens follow the party line, pulling data from social networks and online purchase histories.
Ein von Spielen entlehnter Motivationsmechanismus für ein soziales Überwachungssystem, das eine Milliarde Bürger vernetzt und ab 2020 Pflicht werden soll - noch ist die Teilnahme freiwillig und sie erfolgt mit derselben Begeisterung, mit der im Rest der Welt genaueste Personenprofile in soziale Medien eingepflegt werden. Ich selbst habe vor einigen Monaten bereits darüber geschrieben, in Videoform beschäftigt sich Extra Credits mit dem System.
Quelle: Samuel Osborne EN independent.co.uk
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Vielen Dank für den Piq! Ich möchte allerdings zwei Aspekte an dem ausgewählten Artikel (inkl. Video) kritisieren.
1.: Er ist inzwischen ein Jahr alt. Das Thema Sesame Credit wird immer öfter diskutiert, daher gibt es einige aktuellere Artikel, beispielsweise im Economist (17.12.16) und im Independent (22.10.16).
2.: Der Artikel geht meiner Meinung nach undifferenziert mit dem Thema um. Das Potential für staatliche Kontrolle, das mit Sesame Credit erschaffen wird, ist nicht zu unterschätzen. Allerdings ist der aktuelle Stand noch weit entfernt von dem Extremfall, der in dem gepiqten Artikel beschrieben wird. Ein anderer Economist-Artikel (17.11.16) beschreibt den Nutzen des credit ratings, um die chinesische Volkswirtschaft auszubalancieren und den Binnenkonsum zu stärken. Die Washington Post (22.10.16) beschreibt den Widerstand der Bevölkerung, als die Regierung bereits 2010 versuchte, ein solches System einzusetzen. Ich bin dafür, der chinesischen Regierung ganz genau auf die Finger zu schauen und bei beunruhigenden Entwicklungen Alarm zu schlagen. Undifferenzierte Berichterstattung aber schadet dem Austausch mit China auf unnötige Weise.