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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Einzelne Call-Center Firmen, die u.a. für Apple, Amazon und Uber aktiv sind, verpflichten ihre Beschäftigten bereits seit Monaten, Überwachungssoftware und Hardware an den heimisch genutzten PC und Räumlichkeiten nutzen zu lassen, damit deren Arbeitsleistung “kontrolliert” werden kann. Kameras des Arbeitgebers werden auch in privaten Schlafzimmern installiert, wenn diese aufgrund beengter Wohnverhältnisse als Arbeitszimmer fungieren. Auf diese Weise gelingt es immer mehr Call-Center-Firmen, Immobilienkosten durch den Übergang zum Home Office zu senken und gleichzeitig die Kontrolle über die Beschäftigten auszuweiten. Die Unternehmen, die solche Soft- und Hardware anbieten oder nutzen, verweisen stets auf die Einhaltung der entsprechenden gesetzlichen Vorschriften.
Überwacht werden meist die Inhalte von Video-Calls, die Nutzung von Apps auf den PC, die Arbeitsumgebung zuhause inklusive der hinter dem Beschäftigten sichtbaren Räumlichkeiten. Dieser Eingriff geht teilweise so weit, dass die Beschäftigten kein Recht auf Löschung der Inhalte haben, wenn ihre minderjährigen Kinder mit aufgezeichnet werden. Auch in die Nutzung von Lügendetektortests müssen die Call-Center-Mitarbeiter einwilligen. Uber rechtfertigt den Eingriff in die persönliche Arbeitsumgebung mit der Abwehr möglicher Betrugsversuche der eigenen Mitarbeiter bei der Bearbeitung sensibler Kundendaten wie bspw. Kreditkartennummern.
Da die Call-Center-Firmen häufig - in diesem Fall die kolumbianische Firma Teleperformance - in weniger entwickelten Ländern angesiedelt sind, fangen die betroffenen Beschäftigten nun an, erstmals ihre Interessen zu bündeln und Gewerkschaften einzubeziehen. Gewerkschaftsarbeit kann aber, wie im vorliegenden kolumbianischen Fall geschildert, gewaltsam und tödlich enden. Hier fällt den beauftragenden Firmen wie Apple eine besondere unternehmerische Verantwortung zu, auf die Einhaltung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen zu achten.
Quelle: Olivia Solon EN www.nbcnews.com
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wieso müssen solche Firmen unbedingt ihrem sf-Klischee entsprechen?
Und das ist abermals ein Aufruf, um wirklich bewusst zu entscheiden, welche Dienstleistungen und Produkte man wo und von wem kauft. Sind sie zu billig, hat jemand nicht genug bekommen. Oder muss sich wie ein Sklave behandeln lassen.
Danke für den Texthinweis. Wir sind mitten drin im digitalen Panoptikum, motiviert durch ein ökonomischen Imperativ. Ausleuchtung bedeutet Ausbeutung. Der ausgeleuchtete Arbeitnehmer und der Kunde sind der Homo Sacer (Agamben) dieses Panoptikums.
Das traurige daran ist, sollten sie sich organisiert haben und etwa erreiche, wird Apple/Uber und co einfach die beauftragte Firma wechseln, in selben Land oder in einem anderen. Weil verbesserte Arbeitsbedingungen eben Geld kosten.