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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Arizonas wichtigste Zeitung, die Arizona Republic, unterstützt Hillary Clinton im Wahlkampf. Seit 125 Jahren erscheint das konservative Blatt — in keinem dieser Jahre stellte es sich hinter einen demokratischen Präsidentschaftskandidaten. Würde Trump nicht an der Parteispitze nihilieren, wäre es wohl auch bei dieser Tradition geblieben. Doch was Trump verbreitet, was er verkörpert und verspricht, empfanden die Redakteure als das exakte Gegenteil echter republikanischer Werte. So wie sie es als ihre Pflicht empfanden, ihrem Land eine politische Katastrophe zu ersparen.
Was folgte, war eine Hasswelle aus den eigentlich eigenen Reihen. Angefangen bei Beschimpfungen, sehr schnell zu konkreten Morddrohungen an die Journalisten pervertierend. Nun antwortet Mi-Ai Parrish, Präsidentin des Arizona Republic Verlags und Tochter südkoreanischer Einwanderer.
Sie antwortet weder mit Zorn, noch deplatzierter Empathie. Sie kontert in Form von Portraits der Menschen, die sie inspiriert haben. Angefangen bei ihren Kollegen, den bereits verstorbenen Vätern der Zeitung, bis hin zu ihrer Mutter, die die Privilegien einer liberalen Gesellschaft erst sehr spät kennenlernte. In Amerika.
Diese Nahaufnahmen verbindet Parrish immer wieder mit der Frage, was die Bedingungen für echte Meinungsfreiheit sind. Was erlaubt sein muss und was nicht. Schreibt ein Manifest für das Recht auf freie Meinungsäußerung, auf das First Amendment.
Ein ermutigender, inspirierender und aufrechter Vorstoß.
Quelle: Mi-Ai Parrish EN azcentral.com
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