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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Wir alle kennen die Studien von Wirtschaftsforschungsinstituten oder Beratungsfirmen aus den letzten Jahren, die versucht haben, die Folgen der Dynamisierung der Digitalisierung von Arbeit bzw. deren Automation mit Extrapolationen und Schätzungen in Arbeitsplatzverluste umzurechnen. Das Ergebnis war entweder, dass in den nächsten Jahren mit einem umfangreichen Verlust von Arbeitsplätzen zu rechnen ist oder aber, dass die Veränderung der Arbeitsweisen Millionen von Arbeitsplätzen in nicht vorhersehbarer Weise tangieren wird.
Hier setzt der Text auf Project Syndicate an, indem der Autor erstens auf die sozialen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Technologisierung (in verschiedenen Weltregionen) hinweist und zweitens dem Technik-Determinismus eine Absage erteilt.
So hat beispielsweise die Technisierung der Landwirtschaft, die ihren Ausgang in den entwickelten Ländern genommen hat, vollkommen außer Acht gelassen, dass diese Technik für die in der Landwirtschaft Tätigen in Afrika deutlich zu kostspielig ist und damit dort nicht zur Anwendung kommen kann.
Die Entwicklung von Technologie findet also immer in einem speziellen individuellen, sozialen, gesellschaftlichen oder kulturellen Setting statt. Damit ist aber auch die Wirkung von Technik nie “neutral”. Dies hat dazu geführt, dass der Farmer in Afrika oder der Nutzer einer sozialen Plattform, dadurch dass er in einem Principal-Agenten-Verhältnis (s. a. Principal-Agenten-Theorie) die Rolle des Auftraggebers gegenüber der Technik einnimmt, in der schwächeren Position ist. Wenn wir wollten, könnten wir aber Technik wie etwa Roboter auch einsetzen, um Menschen mit Handicap zur Arbeit zu verhelfen, statt mit den Robotern menschliche Arbeitskraft zu ersetzen. Wir hätten eigentlich Gestaltungsmöglichkeiten, wenn wir die Menschen an die Stelle des Principals setzen würden.
Technik wirkt sich auf unterschiedliche Weise auf das Principal-Agenten-Verhältnis aus. Menschen können ersetzt werden, da ihre Arbeitskraft zu teuer ist. Menschen können aber auch zueinanderfinden, um eine Arbeit gemeinschaftlich anzugehen. In wieder anderen Bereichen wie zum Beispiel in der Gastronomie macht es auch zukünftig Sinn, die Schnittstelle zum Kunden durch einen Menschen darzustellen und nicht durch einen Roboter zu ersetzen. Aber auch in Branchen, in denen die Produkte schnell und immer wieder neu angepasst werden müssen (Möbelindustrie), macht es keinen Sinn, diese Anpassung einer künstlichen Intelligenz zu überlassen. Im Bereich des Handwerks, in dem gerade der menschliche Produktionsfaktor als Ausweis für Qualität und Genialität angesehen wird, würde es ebenfalls nur wenig Sinn machen, den Menschen durch Roboter zu ersetzen. Schließlich gibt es Tätigkeiten, die aufgrund ihrer schädlichen Wirkung auf die menschliche Gesundheit durch Roboter ausgeführt werden sollten.
Das Interessante an dem Beitrag ist, dass er die lineare ökonomische Logik der scheinbar allgemeingültigen Kosteneffizienz in einen menschlichen Kontext setzt, damit gänzlich hinterfragt und uns zum Nachdenken bringt, ob scheinbare Wahrheiten beim Thema Automatisierung wirklich als solche hingenommen werden sollten:
"Although the economic (efficiency-maximizing) case for automation is often easy to make in abstract terms, the introduction of non-economic factors quickly confounds the argument."
Für die Zukunft sieht der Autor in Anlehnung an die Szenarien der Ökonomen Giovanni Dosi und Maria Enrica Virgillito drei Entwicklungsperspektiven. Erstens könnten wir mithilfe ihrer Technik von einer techno-feudalen Elite dominiert und regiert werden. Zweitens könnte diese techno-feudale Oligarchie die Macht mit einer technologisch basierten Gruppe von Rentiers teilen. Drittens könnte die Technik vergesellschaftet werden und allen zugute kommen. Welches Szenario zum tragen kommt, wird letztlich durch die Frage entschieden, ob beispielsweise die Uber-Fahrer Principale oder Agenten sind. Für welche Variante entscheiden wir uns?
Quelle: Sami Mahroum EN www.project-syndicate.org
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