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Wie lange wird der demokratisch gewählte, autokratisch herrschende türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan noch an der Macht bleiben? Schon seit Jahren heißt es, sein Stern sinke - und doch hat ihm niemand etwas anhaben können.
Jetzt wendet sich Ahmet Davutoğlu gegen ihn, zuerst Berater, dann Außenminister, zuletzt Premierminister unter Erdoğan und damit einer seiner treuesten Anhänger. Schließlich sank er in der Gunst des Präsidenten und verließ 2019 die Regierungspartei AKP, um eine eigene Partei zu gründen. Jetzt hofft er, Erdoğan als Präsident zu beerben.
In diesem Interview wirft Davutoğlu Erdoğan vor, das Land zu zerstören. Es ist spannend zu lesen, weil es zeigt, wie Davutoğlu sich selbst rückblickend betrachtet, wie er seine Rolle verteidigt, die er unter Erdoğan gespielt hat – und wie er sich einerseits selbstkritisch sieht, aber durchaus auch Geschichte zurechtbiegt, um im besseren Licht dazustehen. Die Interviewer konfrontieren ihn mit seinen Widersprüchen. (Offenlegung: Geführt haben dieses Interview Sebnem Arsu und Maximilian Popp, Maximilian war mein Nachfolger als Türkei-Korrespondent des SPIEGEL.)
So behauptet Davutoğlu, der Einsatz des Militärs in den Kurdengebieten sei kein Krieg gegen die eigene Bevölkerung.
"Es war kein Krieg gegen Kurden, sondern ein Antiterroreinsatz. Ich würde ihn heute wieder genauso befehlen."
Jeder Reporter, der einmal zu der Zeit in den betroffenen Gebieten war, konnte mit eigenen Augen sehen, dass das gelogen war. Dass das Militär weite Teile der kurdischen Bevölkerung unter Terrorgeneralverdacht stellte und den Menschen das Leben schwer machte.
Manches, was er sagt, ist erstaunlich ehrlich. Zum Beispiel, warum so viele Politiker Erdoğan unterstützen.
"Manche haben Angst, ja. Aber viele profitieren einfach zu sehr von dem System.
Anderes ist falsch.
"Die Sehnsucht der Türkinnen und Türken nach Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ist enorm."
Das mag für einen Teil der Bevölkerung stimmen. Der größere Teil hat sich in all den Jahren von Erdoğans Regierungszeit nicht darum geschert. Ihnen ging es nur darum, dass es ihnen wirtschaftlich besser geht 'Hauptsache, mir persönlich geht es besser!', das war (und ist) die Devise. Weil es jetzt, verstärkt durch die Corona-Krise, den Menschen wirtschaftlich schlechter geht, bröckelt auch Erdoğans Macht.
Davutoğlu will Wandel, das verspricht er auch in diesem Interview. Fragt sich nur: Warum sollen die Wählerinnen und Wähler einen Mann von gestern unterstützen, der auch noch vieles von dem Schlechten mitzuverantworten hat, wenn man eine Politik von morgen gestalten will?
Quelle: Maximilian Popp, Sebnem Arsu, DER SPIEGEL Artikel kostenpflichtig www.spiegel.de
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