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Sex-Statuen als Vorläufer von Sex-Robotern - was uns Altertumswissenschaft lehren kann

Paula-Irene Villa
Professorin für Soziologie und Gender Studies
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Paula-Irene VillaMontag, 07.01.2019

Wir neigen dazu, (Sex-)Roboter für eine singuläre Erscheinung unserer digitalisierten und tech-affinen Gegenwart zu halten. Wie immer aber rückt auch dahingehend die Geschichtswissenschaft solche Singularitätsmythen zurecht. Alles, was neu ist, ist es nicht ganz und gar. Vielmehr hat auch der neueste heiße technische sh** seine Vorläufer und eine Geschichte, die das Neue hervorbringt. 

Der englischsprachige Beitrag des 'Gadget-Blogs' Gizmodo präsentiert einen Text der Historikerin Adrienne Mayor, die zur Antike sowie zur Wissenschaftsgeschichte an der Uni Stanford forscht und lehrt. Der Beitrag ist ein allgemein gut verständlicher Auszug aus ihrem Buch "Gods and Robots". Darin geht es um Pygmalion und weitere Beispiele von Agalmatophilia - der Liebe zu und Lust mit Statuen. Laut Pygmalion-Mythos hat, folgt man etwa Ovid, dieser sich aus Frust über die realen Frauen eine ideale weibliche Sex- und Liebesgefährtin erschaffen. 

His ivory maiden looks so real that Pygmalion immediately “burns with passion for her,” caressing her perfect body with awe and desire, imagining that were he to press against her forcefully she would actually bruise. He showers the statue with gifts and words of love. In the Temple of Aphrodite he beseeches the goddess to make his “simulacrum of a girl” come alive.

Adrienne Mayor schlägt nun vor, weiter als die bekannte Pygmalion- Geschichte und ihrer bürgerlich-romantischen Liebesideologie zu schauen. Sie skizziert im Beitrag andere Geschichten und Mythen solcher Statuenlust, auch "queere". Mayor weist darauf hin, dass die Grenzen zwischen menschlich/nicht-menschlich auch in der Antike verhandelt wurde, und dass biomimetische Praxen keineswegs so neu sind wie wir bisweilen meinen. Sexbots sind schon lange bei uns. 

Sex-Statuen als Vorläufer von Sex-Robotern - was uns Altertumswissenschaft lehren kann

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