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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
„Schon mal etwas über Colditz gelesen", fragte das Medienmagazin Journalist vor Kurzem auf seinem Titel. Colditz ist eine Kleinstadt in Sachsen, in der jeder, der den lokalen Neonazis nicht passt, angegriffen wird — mit Sprengkörpern, Prügelattacken. Die Polizei schaut zu und in den Medien findet das Thema nicht statt. Die Justiz gibt sich ahnungslos. „Eine medial ignorierte Unerträglichkeit", findet Journalist und listet eine ganze Reihe weiterer „blinder Flecken" auf. Es ist die Analyse eines Paradox: Während die Zahl rechtsextremer Straftaten steigt, sinkt die Zahl der Berichte, sinkt vor allem die Qualität der Berichterstattung.
Fälle wie Colditz gibt es viele: Freiberg, Freital, Emmendingen oder Arnsdorf zum Beispiel. Steffi Unsleber hat monatelang in Sachsen recherchiert, um den Tod eines irakischen Asylbewerbers aufzuklären, den außer der taz-Reporterin scheinbar niemanden gejuckt hat. Schabas Al-Aziz wurde nach einem Streit mit einer Kassiererin von einer Bürgerwehr aus einem Supermarkt in Arnsdorf gezerrt und an einen Baum gebunden. Es gibt ein Youtube-Video davon, immerhin das war ein großes Thema.
Ein paar Monate später wurde Schabas Al-Aziz tot in einem Waldstück gefunden. Das interessierte nun schon keinen mehr. Offenbar war der Iraker geistig verwirrt. Juristisch bleibt der Tod ungeklärt. Der Prozess gegen die Bürgerwehr wird am ersten Verhandlungstag eingestellt.
Unsleber rekonstruiert Al-Aziz' Geschichte und zeigt, dass der Asylbewerber von den sächsischen Behörden buchstäblich in den Wahnsinn getrieben wurde. Er hatte Epilepsie, doch die angemessenen Medikamente und medizinische Betreuung wurden ihm vorenthalten, seine epileptischen Anfälle wurden immer schlimmer und häufiger, keiner wollte sich mit dem Mann befassen, während er zwischen Heimen und psychiatrischen Einrichtungen hin und her geschoben wurde, verlor er vielleicht die Kraft zu überleben, vielleicht auch einfach die Orientierung. Der Heimleiter und Betreuer, AfD-Kreisrat Steffen Frost, meldet ihn jedenfalls erst nach drei Wochen als vermisst.
Unsleber macht hier den Job, den weder Polizei noch Justiz in Sachsen machen wollten. Eine großartige Arbeit über ein erschütterndes Schicksal.
Quelle: Steffi Unsleber taz.de
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