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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Tetsuya Mizuguchis spielbarer LSD-Trip REZ ist schon beim Release vor 15 Jahren ein kleines Unikat. Inspiriert von der synästhetischen Kunst Wassily Kandinskys und der Wirkung bewusstseinserweiternder Drogen, ballert man sich in dem Rail-Shooter durch abstrakte Bild- und elektronische Musikwelten. Auf die Spitze getrieben wird die angestrebte Kopplung verschiedener Sinne durch ein Stück skurriler Peripherie. Der offiziell nur in Japan erschienene Trance Vibrator kann an die Konsole angeschlossen werden und vibriert fortan im (Spiel-)Rythmus von REZ. Und es dauert nicht lange, bis die Zusatzhardware zum Sexspielzeug umgewidmet wird – Jane Pinckard hat dazu einen Klassiker des New Games Journalism geschrieben:
That's why I was so excited by Rez's trance vibrator, since it seems to have no other purpose than to act as a masturbatory aid. […] Damn, by the end I was writhing on the floor! Synesthesia indeed.
Für WIRED greift Julie Muncy die Geschichte des Trance Vibrator erneut auf und ordnet sie in einen größeren Kontext ein: Die Rolle weiblicher Sexualität in Computerspielen. Wo ein großer Teil des Gaming-Mainstreams fast exklusiv männliche Sexualität bedient, ist die Vibrator-Peripherie von REZ ein erster, zwar ungeplanter, aber dennoch wirkungsvoller Schritt zu einer vielfältigeren Design-Perspektive. Heute ist die Frage danach, wessen sexuelle Lust im Mittelpunkt beim Gaming steht, umstrittener denn je. Die Resonanz auf den Trance Vibrator bleibt dabei ein einzigartiger und potentiell zukunftsweisender Meilenstein:
[P]erspectives like Pinckard’s, that deal with a woman’s sexuality in terms both frank and affectionate, focusing on the lived experience of a woman’s sexual pleasure, still feel like the exception instead of the norm. And whenever I think about the Trance Vibrator, I remember that those perspectives might be even more contentious now than they were 15 years ago.
Quelle: Julie Muncy Bild: ENHANCE GAMES EN wired.com
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