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Rechte Terrorzellen in der Bundeswehr – warum interessiert das keinen?

Uwe Baltner
Text und Konzeption
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Uwe BaltnerMontag, 26.11.2018

Der Deutschlandfunk fragt nach, warum die "Hannibal"-Recherche der taz aktuell nicht mehr Raum in den Medien und Talkshows einnimmt. Aus meiner Sicht werden dabei zwei Ursachen offenbar, die die Rolle der Medien als vierte Gewalt grundsätzlich in Frage stellen:

1. Was nicht sein darf, das kann auch nicht sein: Die taz-Recherche wird für zu abenteuerlich gehalten. Trotz des NSU-Skandals scheinen auch Medien auf dem rechten Auge blind zu sein. Oder sie konzentrieren sich auf die AfD, was den übrigen Rechtsextremisten natürlich entgegenkommt.

2. Es fehlt an Ressourcen: Wer das Thema angeht, macht ein großes Fass auf. Zu groß selbst für gut besetzte Redaktionen. Journalist Michael Kraske im Beitrag:

„Das erfordert nämlich langwierige und langfristige Recherche, und da kann man sich zum Teil dann eben auch nicht mehr auf die offiziellen Stellen verlassen.“

Ich würde noch ergänzen: Es gibt kaum noch exklusive Themen, lieber schreiben die Redaktionen voneinander ab. Geht schneller, spart Aufwand. So bleibt etwa das Flüchtlingsthema dauerhaft in den Schlagzeilen. Die taz haben die Abschreiber scheinbar nicht auf dem Schreibtisch liegen. Es fehlt ihr schlicht am politischen Gewicht. Und das könnte am Ende der Grund sein, warum "Hannibal" keine Wellen schlägt. 

Rechte Terrorzellen in der Bundeswehr – warum interessiert das keinen?

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Kommentare 6
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 6 Jahren

    Gutes Thema und Kraske hat durchaus recht. Aber dass es keine exklusiven Themen gibt, sehe ich überhaupt nicht: Der Spiegel haut derzeit reihenweise Texte über die korrupte Fußballwelt raus und die SZ hat gerade gestern begonnen, die sogenannten Implant-Files zu veröffentlichen. Alles sehr hart recherchiertes Material. Zudem sind in den vergangenen Jahren einige Rechercheverbünde entstanden - schon aus Notwehr: Nur mit Tiefenbohrungen lassen sich Leser halten oder wieder gewinnen. Aber klar, kein Medium kann für solche Arbeiten permanent die gesamte Redaktion freistellen.

    1. Uwe Baltner
      Uwe Baltner · vor 6 Jahren

      Das stimmt, da rudere ich gerne ein Stück zurück. Der Investigativjournalismus ist auf einem guten Weg, auch wenn es mir lieber wäre, die Ressourcen flössen in größerem Maße dorthin, wo unsere Demokratie bedroht ist. Was mir aufgefallen ist, war ja vor allem, dass die Zeitungen ohne eigene Investigationsteams sich nicht bei der taz bedienen. Dazu kommt im Beitrag der Hinweis, dass "Hannibal" von den Talkshow-Machern als untaugliches Thema empfunden wird. Sie verweisen auf die Reportage-Magazine, bin gespannt, ob da noch mehr kommt. Und ob das Thema wie so häufig am Ende bei den Kabarettisten in der "Anstalt" landet.

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 6 Jahren

      @Uwe Baltner Wenns von der "Anstalt" aufgegriffen wird, wäre das ja keine schlechte Nachricht für die taz ;-) Mehr Aufmerksamkeit geht eigentlich nicht. Natürlich sollten eigentlich auch die Talkshows das Thema hochziehen. Dass sie es nicht tun, dürfte vermutlich was mit dieser "Quote" zu tun haben, von der trotz Staatsauftrag immer wieder geredet wird.

    3. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 6 Jahren

      @Dirk Liesemer der piqd salon in München im Dezember wird sich noch mal damit befassen...ist noch nicht Illner aber immerhin ;)

    4. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 6 Jahren

      @Marcus von Jordan Sehr schön, dann muss ich ja mal wieder - was ich ohnehin will - vorbeischauen ;-)

    5. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

      @Dirk Liesemer Du wirst vielleicht sogar Teil des Programms:). Einladung und Deatails folgen...

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