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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Aus der beliebten piq-Reihe "Welche Ideologie herrscht im Kreml" fand ich noch dieses Stück aus der SZ erhellend. Volker Weiß, Historiker und Fachmann für die "Neue Rechte", analysiert in diesem Stück den Glauben des russischen Ideologen Alexnader Dugin und seines neoimperialistischen Umfelds, Russland habe kaum eine Wahl, als Imperium zu sein und dafür Krieg in der Ukraine zu führen. Weiß räumt ein, dass Dugins Einfluss auf Putin wohl vernachlässigenswert sei - sich die Weltbilder der beiden aber ähnelten.
Das Verständnis, das diese Ideologen von ihrem Land haben, sei geprägt von der fixen Idee, alles in Europa drehe sich um Deutschland einerseits und Russland andererseits. Westorientierung oder Ostorientierung (die USA und ihre Bündnis haben aus dieser Sicht ohnehin nichts auf dem Kontinent zu suchen):
Russland müsse als Ordnungsmacht seine schützende Hand über Osteuropa halten, heißt es... Alternativ drohe das Chaos. Gleich zu Kriegsbeginn wurde dort diskutiert, was nach dem Sieg mit dem Territorium der Ukraine geschehen solle. Russen und Ukrainer, das sagt auch Putin, seien „ein Volk“, die Ukraine nur ein „Staatsprojekt“. Angesichts von historischen Gebietsansprüchen durch Ungarn, Rumänien und Polen sei es die Aufgabe Russlands, für Stabilität sorgen
Besonders die Definition - bzw. Degradierung - der Ukraine zum "Staatsprojekt", also zu einer Art hastig improvisiertem Start-up (Staat-up?) ohne Substanz finde ich erhellend. Ähnlich wie Dugin und Konsorten argumentiert Weiß zufolge auch jener Teil der deutschen Rechten, der Purins Argumentationen blind übernimmt und mit seinen eigenen Verschwörungserfindungen mischt. Dann taucht ein guter Bekannter aus der deutschen Geistesgeschichte auf: Carl Schmitt und sein
"Interventionsverbot für raumfremde Mächte“, das jedem Land mit Großmachtanspruch einen Freifahrtschein ausstellt, sich straflos kleinere Nachbarn einzuverleiben (und das sich, fiel mir auf, auch in der US-Monroe-Doktrin widerspiegelt).Kluge Gedanken zu den verschiedenen Einflüssen, die Großmachtdenken befeuern und rechtfertigen sollen, und wie sich russische Rechte dafür bei deutschen Intellektuellen und den Kriegen der USA bedienen.
Quelle: Volker Weiß Bild: Stepfan Dimitrov Artikel kostenpflichtig www.sueddeutsche.de
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letztendlich sind das Widergänger des nationalistischen Großmachtdenkens des 19. und 20. Jahrhunderts. und - ich bin Optimist - deren Rückzugsgefechte.
Die starke internationale Verknüpfung derer, denen eigentlich nichts ferner liegen sollte als mit Nationalisten anderer Länder zusammen zu argumentieren / arbeiten, und die
enorme mediale Aufmerksamkeit sind Anzeichen dafür, dass wir als Menschheit uns schon lange davon verabschiedet haben...
Ergänzend sei dieser frei zugängliche Beitrag empfohlen:
https://www.bpb.de/the...