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Plattform-Ökonomie und europäische Wohlfahrtsstaaten: Kann es ein Miteinander geben?

Ole Wintermann
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Ole WintermannSamstag, 13.08.2016

Es kommt nicht oft vor, dass sich Debattenbeiträge im Kontext der Zukunft der Arbeit sowohl mit politischen als auch technologischen Aspekten und ihrer Wechselwirkung befassen. Allzu oft diskutieren Techies und Sozialromantiker gegeneinander oder aneinander vorbei. Insofern hebt sich der Beitrag von Florian Ranft von der Masse dieser Beiträge wohltuend ab.

So gibt es für Ranft nicht nur die Wahl zwischen absoluter Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt auf der einen und technologischer Narrenfreiheit auf der anderen Seite. Er verweist vielmehr sowohl auf die Vorteile der Plattform-Ökonomie (Chance für bisherige „Outsider” des Arbeitsmarktes, höheres - klassisches - Wirtschaftswachstum) als auch die Vorteile der sozialen Absicherung.

Er ruft die Mitte-Links-Parteien daher dazu auf, ihre Position bezüglich der Plattform-Ökonomie zu bestimmen und endlich in praktische Politik umzusetzen. Die neuen Formen, Arbeit zu finden und durchzuführen, sind im Kern eine existenzielle Herausforderung für die national ausgerichteten Sicherungssysteme der europäischen Wohlfahrtsstaaten.

Seiner Meinung nach kann man aus den skandinavischen Erfahrungen mit Uber drei Schlüsse ziehen: Mitte-Rechts-Regierungen werden auch weiterhin De-Regulierung vor soziale Absicherung setzen, den Gewerkschaften fehlt es bisher an Ideen, wie mit der technologischen Herausforderung umzugehen ist und Nutznießer der Verlierer der technologischen Sprünge sind die Rechtspopulisten. Abschließend verweist er auf die französische Debatte, da diese versucht, mit der Herausforderung dadurch pragmatisch umzugehen, als dass versucht wird, den Status des Crowdworkers in seinem Verhältnis zum sozialen Sicherungssystem neu definieren.

Plattform-Ökonomie und europäische Wohlfahrtsstaaten: Kann es ein Miteinander geben?

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