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Freier Autor mit Schwerpunkt Wirtschaft und Technologie. Zuvor Senior Editor bei WIRED Germany in Berlin. Von 1998 bis 2014 Korrespondent in San Francisco. Beschäftigt sich seit langem mit Themen wie Innovation, Künstliche Intelligenz und „Wie werden wir morgen leben?“ Hätte nichts gegen schlaue Maschinen, die seine Arbeit erledigen – solange der Frühstückskaffee gesichert bleibt.
Bei jedem Flug und jeder ärztlichen Behandlung legen wir unser Leben in die Hände anderer Menschen – wohl wissend, dass alle Menschen fehlbar sind. In der Luftfahrt wurde über Jahrzehnte hinweg jeder Absturz genau untersucht, um ähnliche Unglücke in Zukunft zu verhindern. Daraus sind Checklisten und standardisierte Abläufe entstanden, die in allen Situationen höchste Sicherheit garantieren sollen.
In der Medizin dagegen kommt es Tag für Tag zu folgenreichen Fehlentscheidungen, die sich womöglich vermeiden ließen, wenn in Kliniken und Arztpraxen ähnlich strenge Verhaltensregeln gelten würden wie im Cockpit. Schlechte Kommunikation ist eine der Hauptursachen für Behandlungsfehler: Die WHO schätzt, dass bis zu 23 Millionen Schadensfälle weltweit verhindert werden könnten, wenn Menschen in Kliniken und Arztpraxen sich besser untereinander abstimmen würden.
Deshalb hat die Lufthansa gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ein Schulungsprogramm speziell für Mediziner entwickelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kommunikation und gegenseitiger Prüfung: Ähnlich wie eine Flugzeugbesatzung, die jeden Handgriff kennt und genau vorgeschriebenen Arbeitsschritten folgt, soll das Klinikpersonal sich blind vertrauen können, aber auch auf Fehler bei anderen achten.
Hürden allerdings gibt es viele. Unter anderem müssen Ärzte, anders als Piloten, in der Regel nicht fürchten, durch Fehler selbst ihr Leben zu verlieren. Zudem buchen manche Kliniken die Fortbildung nur für Chefpersonal, obwohl das vielleicht größte Problem in der Arbeitskultur liegt: Solange Ärzte – besonders Oberärzte und Chirurgen – weiter als Halbgötter in Weiß gelten, sind Checklisten meist die Aufgabe von Untergeordneten, die sich kaum trauen, Entscheidungen zu hinterfragen.
"Einsprüche bei Therapieentscheidungen sind ein gefährliches Wagnis für die Karriere“, schreibt Behmann und folgert: "Die Kunst des Heilens steckt in den Kinderschuhen moderner Verbesserungsprozesse.“
Quelle: Jan C. Behmann freitag.de
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Ebenfalls danke für diesen pic.... allerdings aus einem anderen Blickwinkel: Wenn man bedenkt, wie lange es diese Erkenntnisse zu den Zuständen in der Medizin schon gibt, ist es befremdlich, dass es den Anstrengungen einzelner Personen aus der Privatwirtschaft, eines Unternehmens wie der Lufthansa oder auch des Aktionsbündnisses Patientensicherheit zu verdanken ist, dass sich langsam Verbesserungen durchsetzen. Was machen denn eigentlich die drei Staatsgewalten? Und beginnt das Problem nicht bereits in der Universität? Es geht auch nicht nur um Prozessmängel: Laut Prof. Gerd Gigerenzer fehlen vielen Medizinern z.Bsp. Grundkenntnisse der Statistik, so dass deren Urteilsfähigkeit in Diagnostik und Therapieentscheidung beeinträchtigt sein muss. Wissensmanagement-Systeme und Big Data könnten die Qualität von ärztlichen Entscheidungen deutlich verbessern und mehr Transparenz bzgl. der Qualität medizinischer Prozesse schaffen, der tatsächliche Einsatz bleibt aber weit hinter den heutigen Möglichkeiten zurück. Aber das Vorhandensein von Erkenntnis reicht offensichtlich nicht. Viele Menschen werden noch sterben oder geschädigt werden müssen, bis mit Hilfe des Zufalls ausreichend viele Stellen mit Einflussmöglichkeit kompetent besetzt sind und diese Erkenntnisse dort angekommen sind. Dieser piq hilft dem Zufall vielleicht ein klitze-kleines Bisschen auf die Sprünge.
Danke für diesen piq! Fehler sind ein Riesenproblem in der Medizin. Und, wie der piq toll erklärt, oft durch mangelnden Teamgeist verursacht. Ergänzend dazu vielleicht interessant, dieser Vortrag von dem Mediziner, der die Checklisten im OP-Saal auf den Weg gebracht hat, Atul Gawande. Das ist übrigens schon 10 Jahre her. https://www.piqd.de/ge... Der Vortrag und die Podcasts von ihm finde ich super interessant, weil hier klar wird, dass die Medizin nicht an Wissensmangel krankt und auch nicht an zu wenig Finanzmitteln. Es fehlt oft der Respekt vor der Rolle des Einzelnen im Team und die Prozesse sind zu oft nicht auf gute Kommunikation ausgelegt. Ich denke (oder hoffe), die nächste Medizinergeneration wird da einiges anders machen.
Kleine Kritik am gepiqten Text: Die Rolle der Lufthansa bei der Entwicklung der Checklisten war nicht ganz so groß, wie hier dargestellt wird. Und die Rolle der Orthopädiegesellschaft bei der Implementierung ist es leider auch nicht. Ohne das Aktionsbündnis Patientensicherheit wären die Fortschritte in Sachen Fehlerkultur in Deutschland nicht denkbar. Das hat der Autor leider vergessen zu erwähnen. Deshalb noch dieser ergänzende Link http://www.aps-ev.de/k...