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Neuer Trend absehbar: Leben und Wohnen auf dem Lande

Ole Wintermann
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Ole WintermannSonntag, 11.09.2016

Sowohl die wirtschaftlichen Aktivitäten als auch die Bevölkerung konzentrieren sich weltweit zunehmend auf wenige Gebiete (Metropolregionen, Mega-Citys), während viele andere Orte zu wirtschaftlichen und demographischen Wüsten werden. Die Autorin des Textes, Laetitia Vitaud, fragt sich, warum sich die Menschen mehr und mehr in den teuren Großstädten ballen, wenn sie es sich in Zeiten des digitalen Arbeitens in den meisten Fällen aussuchen könnten, wo sie leben und arbeiten? Wenn Entfernungen keine Rolle mehr spielen, warum werden Immobilien in den Metropolen immer teurer? Nur in der Start-up-Welt ist es zu beobachten, dass die Mitarbeiter weder Zuhause noch im Unternehmen, sondern an einem dritten Ort (z. B. einem Co-Working Space) arbeiten, quasi als digitale Nomaden.

Der Standort scheint trotz der Möglichkeiten, remote arbeiten zu können, noch nie so bedeutsam gewesen zu sein wie heute. Die nach dem Brexit aufgeworfenen Fragen zeigen, wie extrem wichtig die Lage des eigenen Hauptquartiers zu sein scheint. Auch für den karriereorientierten Arbeitnehmer war es nie wichtiger, Teil dieses dichten Ökosystems zu sein. Die Entfernung mag ihre Bedeutung verloren haben, der Standort indes zählte noch nie so viel. Gleichzeitig machen es die Ballungszentren schwieriger für Arbeitnehmer, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Vielleicht liegt es daran, so meine These, dass die älteren Entscheider in den Unternehmen, die für die Präsenzkultur und Standortfixierung verantwortlich sind, sich ein standortunabhängiges Arbeiten noch nicht vorstellen können. Explodierende Wohnkosten in den Ballungszentren und die Vorstellungen der Generation Y über Remote Work werden aber sicher bald für eine Kulturänderung in den Unternehmen sorgen.

Neuer Trend absehbar: Leben und Wohnen auf dem Lande

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