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Mitarbeiterzufriedenheit: Der Trend zum Spaßbüro führt in die Irre

Karsten Lemm
Reporter
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Karsten LemmSonntag, 04.06.2017

Kickertische, Gamekonsolen und Konferenzräume, die an Kaffeehäuser erinnern – Firmen investieren Millionen, um ein Ambiente zu schaffen, das signalisiert: Hier macht Arbeiten wirklich Spaß. All das mag nett sein und die Laune heben. Entscheidend für die Zufriedenheit der Mitarbeiter sind aber ganz andere Dinge, wie der britische Psychologe und Arbeitsmarktforscher Prof. Cary Cooper in diesem Beitrag erläutert.

An oberster Stelle stehen Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber bei der Suche nach großräumiger Bespaßung gerne untergehen: Die meisten Mitarbeiter wünschen sich mehr Privatsphäre in offenen Büros, mehr Schutz vor den Blicken der Kollegen; sie möchten sehen, dass ihre Arbeit respektiert wird, und sie brauchen die Perspektive, sich weiterentwickeln zu können. „Abseits der Bezahlung sind es eher soziale Beziehungen als Unternehmenswerte, Corporate Responsibility oder Ästhetik, die Mitarbeiter dazu bewegen, am Montag aus dem Bett zu klettern“, schreibt Cooper.

Die Spaßkultur, folgert der Psychologe, habe dabei eher einen negativen Effekt: Statt die Beschäftigten enger zusammenzuschweißen, führe das spielerische Miteinander dazu, Beziehungen zu fördern, die an der Oberfläche bleiben – wenn es leichtfällt, sich ab und zu für ein paar Minuten Tischfußball oder einen Drink an der hauseigenen Bar zu treffen, fällt es auch leicht, sich immer wieder neue Freunde zu suchen.

Mitarbeiterzufriedenheit: Der Trend zum Spaßbüro führt in die Irre

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Kommentare 1
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 5 Jahre

    Sehr spannende Empfehlung. Was ich besonders interessant finde, kommt erst im letzten Teil des Artikels: Da geht es darum, dass einerseits Beziehungen mit Kollegen sehr wichtig sind für Zufriedenheit am Arbeitsplatz, andererseits Menschen in modernen (Spaß-)Büros weniger die Tendenz haben, tiefere Beziehungen mit Kollegen zu pflegen. "People who work on boats, building sites or on night shifts have to make more of an effort to socialise with colleagues, so it’s more likely that when they do socialise, it’s with people they’d choose to socialise with regardless of work relationships."

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