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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Mangelnde Diversität ist nach wie vor ein zentrales Problem vieler Computerspiele. Das betrifft auch die Repräsentation queerer Identitäten. Adrienne Shaw, Assistenzprofessorin an der Temple University, forscht zu diesem Thema und hat das LGBTQ Video Game Archive aufgebaut, in dem sie die Repräsentation von LGBTQ-Charakteren und -Themen in Spielen von 1980 bis heute erfasst.
Dabei hat sie festgestellt, dass es zwar quantitativ vorangeht: Die Zahl queerer Charaktere nimmt zu und Spiele wie Die Sims oder Fallout 4 geben SpielerInnen relativ große Freiheiten, was die Geschlechteridentitäten und Beziehungen ihrer Charaktere angeht. Qualitativ hat sich laut Shaw trotzdem wenig verbessert: Zum überwiegenden Teil handelt es sich bei homosexuellen Charakteren um weiße Männer, und ProtagonistInnen, mit denen sich Transgender-SpielerInnen identifizieren könnten, muss man fast mit der Lupe suchen.
Interessant und diskussionswürdig finde ich, dass Shaw in diesem Kontext ausgerechnet GTA V als "Überraschung" bezeichnet, weil es zwar wahrlich keinen unproblematischen, aber einen vergleichsweise vielseitigen Umgang mit LGBTQ-Themen aufweist:
“That’s something I think game designers can learn from it — this is a hugely problematic game but it’s doing useful things with gender and gender sexuality,” she added. “It’s not enough to just include a gay character. We’ve had those for 30 years, so what else can we do with those characters, what more interesting stories can we tell with these characters?”
Das sagt eine Menge aus über den langen Weg, den zumindest der Games-Mainstream noch nehmen muss, bis sich auch LGBTQ-SpielerInnen wirklich repräsentiert fühlen können.
Das LGBTQ Video Game Archive ist online abrufbar und wird stetig ausgebaut.
Quelle: Albert Hong EN technical.ly
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