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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Manchmal ist das präzise Porträt eines Menschen, zwangsläufig auch das des Landes, in dem er oder sie lebt. Dieses Gespräch mit Elena Maslova ist so eines.
Maslova, 45 Jahre alt, zwanzig davon Leiterin einer Stahlmine im ukrainischen Kryviy Ryh. Alleinerziehende Mutter eines Sohnes. Ihr Vater, Ingenieur in den Minen, besorgte ihr dort eine Stelle. "Der einzige Gefallen, um den ich ihn je gebeten habe."
Nun fühlt sie sich für ihre Minenmänner verantwortlich. Bringt sie sicher durch den Schacht und zu einem politischen Selbstverständnis als Arbeiterklasse, in die Gewerkschaften. Verlacht sie als Feudalbauern, wenn sie auf den großen Putin warten, der Ordnung schaffen wird. Will sie alle umarmen, wenn einer tot aus der Erde gezogen werden muss. Als Maslova selbst mal auf der Arbeit verletzt wird, zieht sie ohne Anwalt vor Gericht - und gewinnt.
Selbstbestimmung, ja. Gleichheit für alle, ja. Aber vom Label Feministin will sie nichts wissen. Weil Kategorien nur beengen würden. Was denkt jemand mit einem Leben wir ihrem über die Ukraine? Über die Zukunft ihres Landes? Was über Angela Merkel und was über Europa?
Und was wünscht sich Elena Maslova, wenn das ewige Werken mal vorbei ist?
Quelle: Tatiana Kozak Bild: Alexander Chekmenev EN sistersofeurope.com
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