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Können die Grünen Ärmere ansprechen? Eine Reportage aus dem Hamburger Wahlkampf

Hristio Boytchev
Journalist
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Hristio BoytchevSamstag, 22.02.2020

Sind die Grünen die künftige Volkspartei? Den Eindruck gewinnt leicht in letzter Zeit, besonders wenn man, ob man sich dessen bewusst ist oder nicht, zu deren Zielgruppe gehört. „Zum Volk gehören allerdings auch Arme und Arbeitslose“, stellt Moritz Aisslinger in seinem Text fest. In seiner Reportage widmet er sich der Frage, ob die Grünen auch diese Menschen ansprechen können. Es ist zumindest kompliziert. Aisslinger zitiert einen Parteienforscher:

"Die Grünen sind ein Prachtexemplar der bildungsbürgerlichen Verankerung, sie sind Kinder der Mittelschicht", sagt Wiesendahl im Wohnzimmer seines Hauses im Hamburger Norden mit Blick auf den Garten. "Sie haben sich zwar den Kopf über die arbeitende Klasse zerbrochen, aber sie haben das im Sinne des akademischen Seminars gemacht, nicht im Sinne des Schulterschlusses." 

Dabei sei das Parteiprogramm der Grünen wie kaum ein anderes auch auf ärmere Menschen abgestimmt, schreibt Aisslinger. Nur nehme man das der Partei nicht ab.

Der Text beschreibt in seinem Hauptteil den Versuch einer Grünen-Kandidatin für die Hamburger Bürgerschaftswahl, sich den Menschen in der ärmeren Wohnsiedlung Mümmelmannsberg anzunähern. 

Die Arbeiterklasse ist weitgehend verschwunden, und mit ihr haben sich die Träume von einst aus Vierteln wie Mümmelmannsberg verzogen. Heute verteilen sich dort knapp 18.000 Menschen auf 7631 Wohnungen, weit über die Hälfte sind Sozialwohnungen. Aus der Arbeitersiedlung ist eine Siedlung der Arbeitslosen, Alten und Alleinerziehenden geworden, 80 Prozent der Kinder kommen aus Einwandererfamilien. 

Die Reportage ist genau und unterhaltsam geschrieben und komprimiert die große Frage auf diesen konkreten Versuch. Wie ernst gemeint er ist, darüber kann man sich durch die Lektüre eine eigene Meinung machen. 

Können die Grünen Ärmere ansprechen? Eine Reportage aus dem Hamburger Wahlkampf
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