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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Barbara Eisenmann liefert uns in diesem aufwendig recherchierten, kurzweiligen Radiofeature einen Überblick über die Geschichte des Neoliberalismus in Deutschland. Die Lehre von den "selbstregulierenden liberalen Märkten" ist seit Jahrzehnten die vorherrschende ökonomische Theorie in der westlichen politischen Welt. Alternativen zu ihr werden an unseren Universitäten schon gar nicht mehr gelehrt. Eisenmann beschreibt, wie Ökonomen und ihre informellen Netzwerke immer größeren Einfluss auf Politik und Gesellschaft gewinnen konnten, und dabei demokratische Entscheidungen konsequent unterliefen.
Dafür interviewte sie mit beneidenswerter Ruhe unter anderem Jörg Asmussen, Axel Weber und Ottmar Issing, die alle drei sowohl für das Bundeskanzleramt und die Ministerien, mal für die Europäische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank, aber auch für die private Finanzwelt gearbeitet haben. Obwohl sie nie ein Mandat dafür besaßen, den meisten Bürgern auch völlig unbekannt sein dürften, haben sie die deutsche Finanz- und Außenpolitik ganz entscheidend mitbestimmt. Ob das im Sinne der Allgemeinheit war, mag der geneigte Zuhörer selbst entscheiden.Quelle: Barbara Eisenmann Bild: ARD www1.wdr.de
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Der Beitrag rührt alles von Liberalismus über Neoliberalismus, US und deutsch, Marktwirtschaft und sozialer Marktwirtschaft suggestiv zu etwas zusammen, ohne auch nur die Befürworter zur Sprache kommen zu lassen: selbst Greenspan soll also einen Fehler in seiner Ideologie gefunden haben? Aber als Greenspan ihn nennt, bricht das Feature ab. Ich habe selten ein journalistisch schlechter recherchiertes Stück gehört. Es zeigt auch keinerlei Grundverständnis für die Problematik. Immerhin so schlecht, dass sich Hörer fragen werden, wie etwas herrschende Meinung sein kann, dass niemand vertritt ausser ein paar Leuten, die im Feature als verschworener Männerbund dargestellt wird. Es fällt auch auf, dass bei Interview-Fetzten öfters eine Stimme auftaucht, die die Interviewpartner kommentiert, zb "Wie aus Böcken Gärtner werden".
Mir ist rätselhaft, wie man so etwas empfehlen kann.
Das Feature ist leider so schlecht, dass ich es auf der Hälfte abbrechen musste. Frau Eisenmann ist völlig unbeleckt von der Kenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge.
Das geht los mit vielen kleinen Einzelheiten: Etwa wird die Finanzkrise von 2008 mit der Staatsschuldenkrise von 2011 in einen Topf geworfen. Dabei ist die Tendenz gewisser Länder, sich über das rechte Maß zu verschulden, wirklich nicht neu und ein Kind irgendeiner theoretischen Schule.
Oder es wird behauptet, es sei Mainstream unter Ökonomen, die Ordnung der Wirtschaft und der Politik allein den Märkten zu überlassen. Welcher von den Nobelpreisträgern der letzten 10 Jahre vertritt denn so etwas? Schon mal etwas von Paul Krugman oder Josef Stieglitz gehört? Angus Deaton, Jean Tirole, Richad Thaler, Robert Shiller? Ökonomen kennen sehr wohl das Phänomen des Marktversagens und wissen, dass wesentliche Teile der Wirtschaft reguliert werden müssen. Und nur jemand, der sich noch nie in wirtschaftlichen Zusammenhängen außerhalb der Presselandschaft bewegt hat, kann behaupten, die Wirtschaft sei nicht reguliert. Und es gibt, wie gesagt, keinen ernst zu nehmenden Ökonomen, der die völlige Freiheit der Märkte in allen Bereichen fordern würde. Das glauben nur Menschen, die aus Gründen, über die ich nur spekulieren kann, nicht über ihren Tellerrand hinaus schauen können oder wollen.
Was Neoliberalismus ist, muss in dem Feature ein IG-Metall-Vorstand erklären, für den diese eine „Wirtschaftstheorie ist, die davon ausgeht, dass der Markt über alles gesetzt werden muss ... in allen Teilen der Gesellschaft. ... Er ist auch ein politisches Projekt ...“. Er subsumiert unter Neoliberalismus auch die Soziale Marktwirtschaft. Ich wüsste niemanden, der in der Ökonomen-Zunft ernst genommen würde und so etwas behaupten würde. (Vielleicht gibt es jemanden, der solchen Mist redet und von sich behauptet, Ökonom zu sein. Aber aus der Existens eines solchen Menschen zu schließen, alle Ökonomen seien Dummschwätzer, ist etwa so intelligent wie wenn von der anderen Seite behauptet würde, alle Linken wünschten sich Diktatoren wie Maduro.)
Und dann ist da noch die übliche törichte Theorie, wonach der Mensch nur ein echter Beamter und Staatsdiener sein kann, wenn er niemals seine Filterblase verlassen hat. Wer wie Draghi bei Goldman Sachs gearbeitet hat oder wie Axel Weber nach dem Staatsdienst Zur UBS geht, muss von irgendwelchen dunklen Motiven bewegt werden - so jedenfalls verstehe ich diesen Teil des Feature. Dabei haben die USA, wo ein Austausch zwischen Staat und Wirtschaft an der Tagesordnung ist, die Finanzkrise deutlich besser verarbeitet als die Europäer, wo das Wachstum nach wie vor anämisch ist.
Etwas mehr praktische Erfahrung tut gut, wenn man etwa die Finanzwirtschaft beaufsichtigt. Glauben Sie mir! Das sieht heute wohl sogar Oskar Lafontaine so, der während der Finanzkrise einen schönen Posten im Verwaltungsrat der KfW hatte (das ist die Bank, die so gut verwaltet war, dass sie auch nach der Lehman-Pleite noch 300 Millionen Euro auf nimmierwiedersehen an Lehman überwiesen hat.)
Ja, es gibt informelle Netzwerke in Wirtschaft und Politik, und das ist auch gut so. Es ist auch nicht überraschend, denn es gibt sie in allen Bereichen. Angeblich sogar beim WDR. Mögen sie auch untersucht werden. Aber ihre Existenz reicht noch nicht für eine Verschwörungstheorie des Neoliberalismus.
Schade um die Zeit und die Gebühren, die ich dafür abdrücken muss.
Abgesehen von den auf die Dauer wirklich nervigen Echo-Effekten ein herausragender Beitrag. Macht Freude zuzuhören, weil auch ohne riesige Vorkenntnisse verständlich, aber sicher auch für "Fortgeschrittene" nicht uninteressant. Sehr hintergründig und auch fundiert in der Kritik an der Universitätsausbildung in Sachen VWL. Daumen hoch!