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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Warum lassen wir als Menschheit nicht ab von dem Verhalten, das uns und die Welt ins Verderben zu reißen droht? Wieso fliegen wir, wieso fahren wir große Autos, wieso essen wir Tiere, wieso gieren wir nach konsumbasierter Ablenkung von einem Lebensalltag, statt uns darauf zu konzentrieren, was uns Lebensqualität garantiert und dem Leben einen Sinn gibt? Dies sind die Fragen, die den Ausgangspunkt des nicht leicht zu lesenden Textes von Helen De Cruz bilden.
De Cruz, Professorin der Philosophie, holt weit aus und bezieht sich bei ihren Erklärungsansätzen vor allem auf Spinoza, Næss und Lorde. Der Kern des Seins der Menschen ist "man selbst" zu sein. Dieses Selbst-Sein (oder, wie sie schreibt: "Selbstverwirklichung"; ich halte den Begriff im Deutschen, aber für missverständlich) kann nur im Einklang mit der Natur sein, da wir nur ein Teil der Natur sind und nicht neben ihr existieren können und auch nicht "sein wollen" neben der Natur. Die Natur ist der Spiegel unserer mannigfachen Beziehungen untereinander und zu den natürlichen Ressourcen. Das Problem ist nun aber die Entkopplung des Seins der Natur vom Sein des Menschen. Dies findet statt durch die Materialisierung der Natur in Form unseres Konsums. Konsum ist Ausdruck der geschundenen Natur und kann als verdinglichte Materie seinen sinnesfüllenden Zweck uns Menschen gegenüber nicht mehr erfüllen. Da diese Entkopplung vom tieferen Sinn des Menschseins als Defizit erahnt wird, suchen wir nun im Konsum den Ersatzsinn unseres Seins. Diese Suche wird aber auf Dauer unsere Lebensgrundlagen zerstören.
Sie ergänzt diese Sichtweise um die sozialkritische Betrachtung der politischen Ökonomie der westlichen und auch der anderen Gesellschaften, in denen politische und wirtschaftliche Eliten gar kein Interesse daran haben, funktionierende Mechanismen der Ausbeutung von Menschen und Umwelt abzuschaffen. Stattdessen sind diese machtvollen Gruppen dabei, das Prinzip der entgrenzten Ausbeutung auch auf das Weltall auszudehnen.
Der Text ist nicht leicht zu verstehen. Die Lektüre lohnt sich aber in jedem Fall, zeigt sie doch eine alternative Sichtweise zu unserer mechanistischen und kapitalistischen Verwertungslogik natürlicher Ressourcen auf.
Quelle: Helen de Cruz Bild: Jonas Bendiksen/M... EN aeon.co
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