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In den Händen des nordkoreanischen Geheimdienstes

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannDonnerstag, 28.09.2017

Im Februar 2017 wurde Kim Jong-nam am Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengift VX ermordet, das als Massenvernichtungswaffe geächtet ist. Die Aufnahmen der Überwachungskameras des Flughafens von der Attacke waren weltweit in den Nachrichten zu sehen, denn Kim Jong-nam ist der Halbbruder von Kim Jong-un, dem Diktator Nordkoreas. 

Ausgeführt wurde der Mord von zwei jungen Frauen aus Vietnam und Indonesien. Beide sitzen in Haft und behaupten, sie hätten ihre Opfer die tödliche Substanz nur deshalb auf Augen und Mund geschmiert, weil sie dachten, das Ganze wäre ein Scherz für die Versteckte Kamera. Obwohl unzweifelhaft ist, dass der Mord vom Regime in Nordkorea geplant wurde, werden die beide Frauen voraussichtlich allein dafür angeklagt werden. 

Kim Jong-nam war als älterer Halbbruder ursprünglich der designierte Nachfolger für den 2011 verstorbenen nordkoreanischen Diktator Kim Jong-il. Er galt jedoch als zu weich für den Job und emigrierte. 

Doug Bock Clark hat für GQ die Geschichte des Attentats detailliert recherchiert und vor allem die Biographie von Siti Aysiah rekonstruiert, die junge indonesische Prostituierte, die in den Anschlag auf Kim Jong-nam involviert war. Die Reportage ist mega spannend und tragisch zum einen, ein selten detailreicher Einblick in die diabolische Genialität des nordkoreanischen Geheimdienstes zum anderen. 

In den Händen des nordkoreanischen Geheimdienstes

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