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Idle Games: Wenn die Gier nach Keksen in die Apokalypse führt

Rainer Sigl
Journalist Print/Online/Radio, Blogger; Textarbeiter
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Rainer SiglFreitag, 04.11.2016

Es war einmal, vor langer, langer Zeit, als "Spider Solitär" und "Minesweeper" in allerlei Artikeln zu Chancen und Risiken der zunehmenden "Computerisierung der Arbeitswelt" als mahnende Beispiele herhalten mussten: So und so viele Millionen Arbeitsstunden hätten diese gefährlichen digitalen Drogen auf dem Gewissen - ja, denkt denn keiner an die Hochleistungsgesellschaft? 

Wie gesagt: Das war die gute alte Zeit. Heutzutage hat das Spielen jeden Winkel des Alltags erobert - von "Pokemon Go" bis hin zur "Gamification" aller möglichen Körperoptimierungs-Apps. Dass trotzdem in dieser spielenden Welt nicht alles ständig zusammenbricht - oder zumindest: nicht noch mehr -, ist auch ein bisschen Spielen zu verdanken, die ein bisschen weniger als volle Konzentration von uns fordern. Manche fordern sogar von uns nicht mehr, als Zahlen beim Wachsen zuzusehen: "Idle Games". 

Das Genre der Idle Games, teils auch als Incremental Games oder Clicker Games bekannt, reduziert das Medium Computerspiel auf das Wesentliche und lässt den Spieler schlicht dabei zusehen, wie Zahlenwerte ansteigen ... Diese Spiele laufen bequem im Hintergrund, erfordern kaum Aufmerksamkeit und fügen sich perfekt in den Alltag. Hin und wieder muss mal ein bisschen geklickt werden, um das Wachstum zu optimieren, aber der Großteil des Erlebnisses besteht aus stundenlangem Warten.

Klingt öde? Joe Köllers Streifzug durch die seltsame Welt von "Cookie Clicker", "Kittens Game" und Co beweist das Gegenteil. Aber Vorsicht: Wer einmal mit dem Klicken auf Kekse beginnt, hört so schnell nicht wieder auf. Die gute Nachricht: Man kann nebenbei immerhin arbeiten. Oh schöne neue Welt.

Idle Games: Wenn die Gier nach Keksen in die Apokalypse führt

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