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»Hier ist das erste deutsche Entwicklerstudio mit dem Tagesspiel…«

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsDienstag, 29.11.2016

Der deutschen Games-Branche geht es nicht gut, ihr Marktanteil sinkt kontinuierlich. Immer mehr Studios müssen an Mitarbeitern sparen – zuletzt etwa Daedalic Entertainment aus Hamburg. Der Deutsche Computerspielpreis stagniert finanziell dank aktuellem Haushaltsbeschluss des Bundestages. Inhaltlich stagniert der Preis – meiner Ansicht nach – jedoch schon länger. Der Branchenverband BIU bemüht sich derweil um bitter nötige Fördermodelle, verquickt dabei aber in problematischer Weise die wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte der Spielkultur. Wenn eine im Kern wirtschaftliche Förderung den Eindruck erweckt, automatisch auch kulturell relevante Spiele – abseits von einem bloßen Bezug zur deutschen Landeskultur – zu fördern, leistet das einen Bärendienst für jene Entwickler, die sich unter erheblichem finanziellen Risiken in spielerische Experimente stürzen und dabei bislang auf Kunst-, Theater- oder Film-Fördertöpfe angewiesen sind. Neben Steuersenkungen für grundsätzlich schon profitable Entwicklerstudios, braucht es ebenso eine Förderung für kleine und mittlere Spielentwickler, die sich nicht an etablierten Spielkonzepten orientieren. Petra Fröhlich von GamesWirtschaft.de hat ein lesenswertes Plädoyer dazu geschrieben, wie das funktionieren könnte:

Stellen wir uns nun für einen Sekundenbruchteil vor, dass Games aus heimischer Bodenhaltung nur einen Bruchteil des Stellenwerts und der finanziellen Möglichkeiten hätten wie Film und Fernsehen – zum Beispiel in Form eines öffentlich-rechtlichen Games-Angebots […]. Es gäbe Budget für eine Fülle altersgerechter Kinderspiele, für mutige und schräge Experimente, für aufwändige Lernspiele, für Episodenformate, für Spiele mit regionalem Bezug (hallo Tatort) oder historischem Kontext, für Blockbuster, für Bundesländer-überspannende Großproduktionen, für VR-/AR-Anwendungen und Serious Games, für die sich niemand heimlich schämen muss. Alles Dinge, die es nach marktwirtschaftlichen Maßstäben gar nicht geben dürfte.
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