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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Die Harvard Business School hat gemeinsam mit Accenture eine interessante Arbeitsmarktanalyse vorgelegt, die sich mit sogenannten “unsichtbaren Arbeitern” auf dem Arbeitsmarkt (der deutsche Begriff “Arbeiter” ist eigentlich nicht passend) infolge schlechter Unternehmenskommunikation, steigenden Drucks zu schneller Kompetenzentwicklung am Arbeitsplatz und des unreflektierten Einsatzes von HR-Software beschäftigt. “Unsichtbar” (hidden) werden Arbeiter (genauer: und Arbeitssuchende) den Studienautoren zufolge in dreierlei Weise: Erstens handelt es sich um Arbeiter, die einen oder mehrere Teilzeit-Jobs ausüben, eigentlich aber lieber Vollzeit arbeiten würden. Zweitens handelt es sich um Arbeitssuchende, die aber nicht mehr als solche von den Unternehmen wahrgenommen werden. Drittens geht es um Nicht-Arbeitende und Nicht-Suchende, die, würden sie die richtigen Arbeitsbedingungen vorfinden, aber durchaus arbeiten wollten.
Die Studie, die in den USA, UK und Deutschland durchgeführt wurde, schätzt die Zahl der unsichtbaren Arbeiter allein in den USA auf 27 Millionen. Damit gehen den Unternehmen 27 Millionen Kompetenzträger verloren.
Um dieses Problem, das für die Unternehmen auch aus Gründen der Profitabilität eigentlich nicht in ihrem Interesse liegt, zu lösen, empfehlen die Studienautoren:
"Companies can take several steps to include hidden workers, and in doing so, create a new and valuable pipeline of talent. Chief among them: reforming their approach to talent acquisition overall and developing a customized approach to hiring hidden workers."
Dies bedeutet im Einzelnen, die Stellenausschreibungen einer selbstkritischen Prüfung zu unterziehen, die Umkehrung der automatisierten Negativ-Filter (Welche Elemente im CV sind Ausschlusskriterien) in der HR-Software in Positiv-Filter (Welche Kompetenz wird gesucht?), die Umstellung von der Kosten-Perspektive auf Menschen hin zu einer positiven Asset-Perspektive, die Fokussierung auf bekannte Gruppen unsichtbarer Arbeiter und die Ausrichtung auf den Arbeitssuchenden als “Kunden” des Unternehmens und nicht als Bittsteller.
Das hört sich gut an. Ich habe aber Zweifel, dass in den meisten Unternehmen die Kultur vorhanden ist, um diesen Mind Shift überhaupt zu ermöglichen.
Quelle: Joseph B. Fuller, Manjari Raman, Eva Sage-Gavin, Kristen Hines EN www.hbs.edu
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HR-? was heißt das? (unabhängig mal von Assets und Mindshift :- ) ? )
Danke für den Hinweis auf diese Studie. Ergänzend passt dazu das Buch "Voices from the Valley: Tech Workers Talk About What They Do" von Ben Tarnoff und Moira Weigel. Darin werden sieben Interviews von "hidden workers" präsentiert, die im Silicon Valley arbeiten. Das Buch bietet zwar keine Patentrezepte für das, was als nächstes kommt. Aber der interviewte Koch bringt es vielleicht am besten auf den Punkt: "The near future is gonna be hard. Really hard."