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Gulbahar Haitiwaji: Eine Uigurin erzählt
Journalistin & Kulturwissenschaftlerin
Kurator'in für: Fundstücke Feminismen Liebe, Sex und Wir
Natalie Mayroth is a German-Iranian author who graduated from Ludwig-Maximilian University Munich with a Master in Cultural Studies, Iranian Studies & Sociology. She works in South Asia and Germany for different publications like taz.die tageszeitung, Wochenzeitung, or VICE. In her writings, she focuses on subculture, media, women, and social issues. Natalie is a fellow of the Health Security Grant 2021/22, Development Journalism Grant by EJC with taz 2020, the International Media Fellowship by Press Club of Hannover 2019, Media Ambassadors India-Germany scholarship 2017, and China-Germany 2016.
Mit einem Foto ihrer Tochter fing das Verhör an:
“You know her, don’t you?”
“Yes. She’s my daughter.”
“Your daughter’s a terrorist!”
“No. I don’t know why she was at that demonstration.”
I kept repeating, “I don’t know, I don’t know what she was doing there, she wasn’t doing anything wrong, I swear! My daughter is not a terrorist! Neither is my husband!”
Das ist die Geschichte der Uigurin Gulbahar Haitiwaji. An den Rest des Verhörs kann sie sich nicht mehr erinnern, nacherzählt ist sie in dem Longread vom Guardian.
Sie lebte eigentlich in Frankreich, wurde aber nach China zurückgerufen, um wichtige Dokumente zu unterschreiben. Nach ihrer Ankunft 2017 wurde sie fast drei Jahre lang in einem chinesischen Umerziehungslager festgehalten. Sie beschreibt das Lager als ein Labyrinth, in dem die Wachen sie in Gruppen durch den Schlafsaal führten. Die Wege zu den Duschen, zum Klassenzimmer oder zur Kantine waren mit fluoreszierenden Lampen gesäumt, Privatsphäre nicht möglich. Diese Erfahrungen hat sie in einem Buch verarbeitet, das mehr Licht auf die Lage der muslimischen Minderheit in China wirft.
1955 annektierte die Volksrepublik Xinjiang als „autonome Region“, in der vor allem Uiguren leben. Es handelt sich dabei um eine strategisch wichtige Region, die reich an Bodenschätzen ist und Teil der „Neuen Seidenstraßeninitiative“. Weiterhin ist die Lage der Uiguren in China aber schwierig, auch wenn es einige wenige wie die Schauspielerinnen Dilraba Dilmurat oder Madina Memet zu Ruhm und in den Mainstream geschafft haben. China hat ein Unterdrückungssystem aufgebaut. Umso wichtiger sind Frauen wie Haitiwaji, die Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit schaffen. Denn auch deutsche Firmen sind in Xinjiang aktiv – aber das nicht ohne Kritik.
Quelle: Gulbahar Haitiwaji Bild: Emmanuelle Marcha... EN www.theguardian.com
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