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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Die Debatte um eine CO2-Steuer und alternative Ansätze wie den Emissionshandel haben im letzten Jahr zu dem politischen Beschluss geführt, ab 2021 zum Schutz des Klimas eine eher symbolische Besteuerung von CO2-Emissionen in Deutschland einzuführen. Nach den ersten Monaten der Corona-Krise wurde von den Akteuren, denen der Klimaschutz am politischen Herzen liegt, zudem gefordert, die erwartete Rückkehr auf den Wachstumspfad nach der Corona-Zeit zu nutzen, um ein grünes Wachstum umschwenken.
All diese Ansätze zum stärkeren Klimaschutz wurden von den politischen EntscheiderInnen in Deutschland (und anderswo) mit dem Hinweis abgelehnt, man dürfte nicht die “Wirtschaft gefährden” durch unnötige Kostenbelastungen. Dieser Argumentation gegen mehr Klimaschutz haben sich Forscher der Universität Princeton angenommen und Vorschläge entwickelt, wie aus der Corona-Krise heraus mehr Klimaschutz möglich wäre. Der Ansatz ist relativ simpel: Gegenwärtig - durch Corona bedingt - extrem niedrige Benzinpreise sollten genutzt werden, um gerade jetzt einen größeren CO2-Aufschlag durch eine höhere CO2-Steuer einzuführen. Würde dies umgesetzt, so bekämen die VerbraucherInnen genau die Preise zu sehen, die sie sowieso aus "normalen" Konjunktursituationen gewöhnt sind.
Die AutorInnen der Studie schlagen letztlich vor, die Krise zu nutzen, um eine neue Form des politischen Vorgehens zu wählen:
"With markets already reorienting to adjust to supply-and-demand shocks brought on by the pandemic, introducing carbon pricing now would result in marginally less disruption and could actually help drive greener economic activity."
Neben den offensichtlichen politökonomischen Vorteilen eines solchen Vorgehens wäre ein weiterer Vorteil, dass der Schock auf die Ölpreise nicht mehr zu einer temporären Wettbewerbsverzerrung der Energiepreise führt, die dadurch entstehen kann, dass “unnatürlich” preiswertes Öl plötzlich die Kosten regenerativer Energie künstlich und scheinbar verteuert.
Die Mehreinnahmen einer solchen Steuer könnten entweder an die Steuerzahler zurückgegeben werden, in grüne Investitionen oder in die sozialen Sicherungssysteme - gerade in Corona-Zeiten eine wichtige Alternative - fließen.
Quelle: Princeton University Bild: CC0 Public Domain EN phys.org
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