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Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg und Paris, Promotion in Frankfurt am Main. Er lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Siegen und lebt als freier Autor und Dozent in München. Radiobeiträge für Bayerischer Rundfunk, Deutschlandfunk und Südwestrundfunk, Artikel unter anderem für Blätter für deutsche und internationale Politik, Der Freitag, Jungle World, Telepolis.
Jüngste Buchveröffentlichungen: Richtig falsch. Es gibt ein richtiges Leben im falschen (2019); Kulturarbeit. Progressive Desillusionierung und professionelle Amateure (2022)
Der faszinierende Beitrag von Jörg Häntzschel behandelt ein relativ neues Verfahren des investigativen Journalismus.
Dieses Verfahren, Visual Investigation oder Open Source Investigation genannt, etabliert sich gerade als neue Methode des Journalismus. Die New York Times hat ihr Visual-Investigations-Team schon 2017 gegründet. Die 18-köpfige Abteilung hat sich seitdem mit Dutzenden Fällen beschäftigt, von einem Giftgasangriff in Syrien über die Explosion im Hafen von Beirut bis hin zum Tod von Breonna Taylor, die in Louisville, Kentucky, von Polizisten in ihrer Wohnung erschossen wurde.
Die Recherche für diesen Beitrag geht auf längere Gespräche des Autors mit Eyal Weizmann, dem Gründer von Forensic Architecture, zurück. Weizmann ist ein israelischer Architekt in London, der vor 10 Jahren diesen interdisziplinären Thinktank für "Counter-Forensics" gründete. Es ging darum, eine Struktur für zivilgesellschaftliches Gegenwissen und Recherchewissen aufzubauen, um unaufgeklärte Staatsverbrechen oder vom Staat geduldete bzw. nicht gründlich aufgeklärte Verbrechen systematisch zu untersuchen. Die Methode ist eine Vernetzung verschiedener Disziplinen wie Architektur und Städtebau, Modellbau, Bildhauerei und 3-D-Technik, IT und Filmanalyse, juristischer Expertise, politischem Aktivismus usw. Sie basiert auf dem Zugriff auf frei im Netz verfügbare Amateurbilder und Daten aus sozialen Medien, Satellitenbilder, GPS-Sender, Google Earth Dokumentationen usw.
Es ist kein Zufall, dass Forensic Architecture ursprünglich vor allem im Kunstkontext unterwegs war (zuletzt in Deutschland spektakulär auf der Documenta in Kassel, wo sie im Auftrag von Opfergruppen und finanziert von der Bundeskulturstiftung den immer noch unaufgeklärten NSU-Mord in einem Kasseler Internet-Shop untersuchte, leider aber von den Richtern nicht als Beweismittel im Münchner NSU-Prozess zugelassen wurde). Ist doch die Kunst seit dem 'Documentary Turn' in jüngerer Zeit ein bevorzugter Ort für solche interdisziplinären Experimente geworden.
Dennoch sind die Zeiten vorbei, da die Arbeiten von Forensic Architecture vor allem von Kunstfreunden und Aktivisten geschätzt wurden. Weizmann ist Berater des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag. Im Mai startet seine Investigativagentur Forensis.
Auch der Sturm auf das Kapitol durch einen rechtsradikalen Mob wird inzwischen per Open Source Investigation untersucht. Dabei kommt den Strafverfolgungsbehörden und den Journalisten zugute, dass die Täter selbst die Ereignisse sofort im Netz teilten. Warum ist das so?
"Weizmann wundert sich darüber nicht mehr. 'Schon seit langem filmen Verbrecher ihre Taten und verbreiten die Bilder.', sagt er. 'In Abu Graibh, in Russland, in Israel, in Kamerun.' Manchmal ist das eine Überlegenheitsgeste, wie bei den syrischen Soldaten: 'es heißt: Fuck you, ich kann mein Verbrechen filmen, und ihr könnt nichts gegen mich tun.' In anderen Fällen ist das Video der eigentliche Zweck. 'Wer in Nancy Pelosis Büro einbricht, tut das nur, um es zu filmen.'"
Quelle: Jörg Häntzschel Bild: Forensic Architec... www.sueddeutsche.de
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