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Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
Nachdem Schwule, Lesben und Transgender erfolgreich für ihre Rechte und die Anerkennung ihrer Sexualität kämpften und kämpfen, gibt es Menschen mit einer sexuellen Orientierung, die etwas stiefkindlich behandelt wird: Die Bisexualität.
Dabei könnte der Anteil der Menschen mit bisexuellen Neigungen weit größer sein als man denkt, aber hier beginnt es schon schwierig zu werden. Glaubt man Forschern, Psychoanalytikern und diversen Studien, dürften zwischen 3% und 93% der Menschen bisexuell veranlagt zu sein. Eine recht breite Spanne, die zeigt, dass es da noch ein paar offene Fragen zu klären gibt, denn bei kaum einer sexuellen Präferenz klafft zwischen Realität und stilistischer Darstellung eine so große Lücke.
Wenn ein Pop-Promi mal mit Frauen und mal mit Männern knutscht, ist das Publikum beeindruckt, wenn es im Alltag ums Outing geht, stehen bisexuelle Menschen aber schnell zwischen den Stühlen. Wer Männer und Frauen begehrt, dem wird nicht nur von Heterosexuellen oft vorgeworfen, wahllos zu sein, oder seine sexuelle Orientierung noch nicht gefunden zu haben.
Ein guter Anlass also, sich diesem Thema mit einem Feature anzunähern und wieder einmal dankt man dem lieben Gott für gebührenfinanzierte Medien wie dem Deutschlandfunk. Sehr ausführlich, mit vielen O-Tönen, historischen sowie wissenschaftlichen Hintergründen und einfühlsam widmet sich dieses Feature einer Spielart der Liebe, die nicht nur ein behauptetes Tabu ist und deren Verständnis der Gesellschaft einiges an Entspanntheit schenken kann.
Quelle: Johannes Nichelmann Bild: Sharon McCutcheon... deutschlandfunkkultur.de
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